Riesiges Kriegsschiff auf dem Weg nach Hamburg
Hamburg - Ungewöhnlicher Besuch steuert auf Hamburg zu! Die britischen Royal Navy schickt ihr modernstes Kriegsschiff nach Deutschland.
Die HMS "Queen Elizabeth" (R08) soll die Hansestadt anlaufen, berichtete die "Bild"-Zeitung und beruft sich auf gut informierte Hafenkreise.
Auch wenn der Name zum Verwechseln ähnlich ist, es handelt sich dabei nicht um das gleichnamige Kreuzfahrtschiff, sondern um einen der zwei neuesten, baugleichen Flugzeugträger der Königlichen Marine, der erst seit 2021 volleinsatzfähig ist.
Der 284 Meter lange Koloss soll am kommenden Montag, dem 18. November, im Morgengrauen die Elbe hochfahren und gegen 9 Uhr im Hamburger Hafen ankommen, berichtete die "Deutsche Verkehrs-Zeitung" (DVZ).
Der Flugzeugträger soll demnach am Kreuzfahrtterminal Steinwerder festmachen. Nach "Bild"-Informationen bleibt das Kriegsschiff voraussichtlich eine Woche.
Auf der "Queen Elizabeth" können bis zu 72 Flugzeuge und Hubschrauber untergebracht werden. Darunter sind maximal 36 Stück der senkrechtstartenden Version des modernen Tarnkappen-Kampfjets F-35B. Die Besatzung besteht aus 1600 Soldaten.
Scharfer Einsatz für die Heimatschutzkompanie
Laut "DVZ" handelt es sich um einen offiziellen Freundschaftsbesuch der Briten. Dieser ist zwar friedlich, er dient aber auch der Abschreckung und ist als deutliches Zeichen an Wladimir Putin (72) zu verstehen.
NATO und Bundeswehr gehen davon aus, dass Russland innerhalb von fünf Jahren ein Allianz-Mitglied angreifen könnte. Deshalb übt das Militär verstärkt und tauscht sich aus.
So ist das auch beim Besuch der "Queen Elizabeth" geplant. Auch militärische Fähigkeiten sollen nach "DVZ"-Informationen während einer Demonstration erprobt werden.
Konkret bedeutet das für die neue Hamburger Heimatschutzkompanie der Bundeswehr den ersten Einsatz. 55 Soldaten sollen den Liegeplatz der "Queen Elizabeth" in einen militärischen Sicherheitsbereich verwandeln und sichern, da es sich um verteidigungsrelevante Infrastruktur handelt.
Erst vor wenigen Wochen gab es eine Übung der Heimatschutzkompanie im Hafen, die anscheinend vorbereitenden Charakter gehabt hatte. Vor Einlaufen des Kriegsschiffs soll auch die Kaikante abgetaucht werden. Zudem wird die Wasserschutzpolizei in dem Bereich regelmäßig vorbeifahren.
Titelfoto: Terje Pedersen/NTB Scanpix/AP/dpa