NATO-Übung im Norden: Die Tiger-Flieger kommen!
Jagel - In Schleswig-Holstein steht das nächste große NATO-Luftwaffen-Manöver bevor.
Erst im Sommer 2023 sorgte das Mega-Manöver "Air Defender 2023" für Aufsehen. "Tiger Meet 2024" fällt etwas kleiner aus.
Die 60. NATO-Übung dieser Art findet zum dritten Mal in Jagel im Kreis Schleswig-Flensburg statt.
Vom 3. bis 14. Juni werden rund 60 Jets und Hubschrauber im hohen Norden erwartet. Insgesamt sind 1500 Soldaten beteiligt. Alle teilnehmenden Fliegerstaffeln haben eine Raubkatze in ihrem Wappen, so die Bundeswehr.
Neben der Luftwaffe kommen Verbände aus Frankreich, Griechenland, Tschechien, Italien, Polen, Großbritannien, Österreich, Portugal, Ungarn, Belgien, Niederlande, der Türkei und der Schweiz.
Tickets für Zuschauer bei "Tiger Meet" schnell vergriffen
Sie bringen Flugzeuge vom Typ F-16, Rafale, F/A-18 Hornet, Gripen, Eurofighter, F-35, Boeing E-3 (AWACS) und A-4N Skyhawk mit, heißt es von der NATO. Auch Gazelle, Super Lynx Mk88A, NH-90 und Tiger-Hubschrauber werden erwartet.
Die Bundeswehr ist mit acht Tornados und acht Eurofightern beteiligt. Erstmals dabei ist die bewaffnete Drohne Heron TP.
Traditionell sind die Maschinen meist mit künstlerischen Tiger-Lackierungen oder -Folien verziert. Aber auch andere Wildkatzen wie der schwarze Panther kommen vor - je nach Wappen der Fliegerstaffel.
Wegen der Bemalungen ist das Manöver bei Planespottern sehr beliebt. Besucher konnten daher an zwei Tagen zusammen 3000 Tickets ergattern. Sie waren innerhalb kurzer Zeit vergriffen.
In diesem Gebiet sind die Kampfjets während der Übung unterwegs
Bereits am Freitag, dem 31. Mai, wird es in der Region laut. An diesem Tag landen die Gäste des Manövers, berichtet SHZ.de. Am Montag um 9 Uhr beginnt die Übung. Täglich werden um die 100 Flüge durchgeführt.
Dabei soll es meistens zwei Wellen geben, eine am Morgen und eine am Nachmittag. Zahlreiche Jets werden dabei direkt hintereinander starten und landen – aufgereiht wie an einer Perlenschnur.
Bei "Tiger Meet" sei mit mehr Flugbewegungen als bei "Air Defender" zu rechnen, so ein Luftwaffenangehöriger zur SHZ. Das Manöver konzentriere sich auf den Standort Jagel. Geübt werde vor allem über Schleswig-Holstein und der Nordsee. Übungsflüge können aber auch über Niedersachsen und der Ostsee stattfinden.
Während des Manövers simulieren die Teilnehmer einen Luftkrieg. Dabei trainieren sie das Zusammenwirken einer großen Anzahl von Luftkriegsmitteln unterschiedlichster Fähigkeiten und Einsatzbereiche, so die Bundeswehr. Die Piloten übernehmen abwechselnd die Rolle des Angreifers und des Verteidigers.
Titelfoto: Andreas SOLARO / AFP