Nach eineinhalb Jahren und 150.000 Kilometern! Deutsches Kriegsschiff zurück in der Heimat

Von Lennart Stock

Wilhelmshaven - Nach rund eineinhalb Jahren Seereise und der Teilnahme an mehreren Einsätzen und Übungen ist die deutsche Fregatte "Baden-Württemberg" zurück in ihrem Heimathafen Wilhelmshaven.

Die Fregatte "Baden-Württemberg" machte am Freitag nach rund eineinhalb Jahren auf See wieder in Wilhelmshaven fest.
Die Fregatte "Baden-Württemberg" machte am Freitag nach rund eineinhalb Jahren auf See wieder in Wilhelmshaven fest.  © Sina Schuldt/dpa

Das Kriegsschiff mit rund 150 Soldatinnen und Soldaten an Bord legte planmäßig am Vormittag an, wie ein Sprecher des Marinestützpunktes sagte. Etwa 800 Familienangehörige, Freunde und Kameraden begrüßten die Besatzung an der Pier.

"Nach über einem halben Jahr Abwesenheit kehren wir voller Freude wieder zurück nach Wilhelmshaven", sagte Kommandant Bogislav-Jesko von Puttkamer laut einer Mitteilung. "Unser Einsatz war mit der Teilnahme am Indo-Pacific-Deployment 2024 und der Teilnahme am maritimen Anteil von Unifil sehr vielfältig und ob der Lage im Libanon fordernd."

Insgesamt legte die Fregatte laut der Marine circa 150.000 Kilometer zurück. Das entspreche rechnerisch mehr als drei Erdumrundungen, hieß es. Die Besatzungen wurden während der Fahrt mehrfach getauscht.

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Im vergangenen Mai war die Fregatte "Baden-Württemberg" zusammen mit dem Versorgungsschiff "Frankfurt am Main" in Richtung der geopolitisch wichtigen Indopazifik-Region aufgebrochen, wo Deutschland stärker Präsenz zeigen möchte.

Die beiden Schiffe durchquerten zunächst den Atlantik und fuhren dann durch den Panamakanal in den Pazifik. Trotz chinesischer Warnungen fuhren sie dann später durch die Straße von Taiwan.

Fregatte "Baden-Württemberg" war für UN vor der Küste des Libanons im Einsatz

Familienmitglieder begrüßten ihre Liebsten mit Plakaten.
Familienmitglieder begrüßten ihre Liebsten mit Plakaten.  © Sina Schuldt/dpa

Peking zählt die Gewässer in der Meerenge sowie Taiwan zu seinem Territorium, obwohl der Inselstaat seit Jahrzehnten eine unabhängige und demokratisch gewählte Regierung hat. Andere Länder betrachten den Schifffahrtsweg als internationales Gewässer - auch Deutschland. Die Durchfahrt der Taiwanstraße hatte wegen der geopolitischen Spannungen für große Aufmerksamkeit gesorgt.

Danach nahmen die beiden Marineschiffe an dem weltgrößten maritimen Manöver, genannt Rim of the Pacific (RIMPAC), teil. Zuletzt wurde die "Baden-Württemberg" aus der laufenden Fahrt ins Mittelmeer verlegt, um sich am UN-Einsatz Unifil vor der Küste des Libanons zu beteiligen.

Dabei half die Besatzung, Seegrenzen zu sichern und Waffenschmuggel zu verhindern. Zu diesem Einsatz war die Fregatte bereits zum Auftakt ihrer Seereise im Oktober 2023 von Wilhelmshaven aus gestartet, bevor es dann in den Indopazifik ging.

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Der Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" war bereits Anfang Dezember nach Wilhelmshaven zurückgekehrt.

Titelfoto: Sina Schuldt/dpa

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