Machtspiele im Nordatlantik: Fregatte "Hessen" bald mittendrin
Wilhelmshaven - Machtdemonstration im Nordatlantik: Die USA haben ihren modernsten Flugzeugträger in die strategisch wichtige Region geschickt. Zur Kampfgruppe stößt auch ein Schiff der Deutschen Marine hinzu. Die Fregatte "Hessen" läuft bald aus.
Am Montag um 14 Uhr legt das Schiff voraussichtlich vom Marinestützpunkt Wilhelmshaven ab, teilte die Marine mit.
Die "Hessen" wird sich der Carrier Strike Group 12 (CSG-12) anschließen, das ist eine sogenannte Flugzeugträgerkampfgruppe, von denen die US Navy vier unterhält.
Flaggschiff des Verbands ist der moderne Flugzeugträger "Gerald R. Ford", der erst 2017 in Dienst gestellt wurde und von zwei Atomreaktoren angetrieben wird.
Teil der Kampfgruppe sind laut Navy-Angaben unter anderem Kampfflugzeuge, ein Zerstörergeschwader bestehend aus den sechs Schiffen "Stout", "Mahan", "McFaul", "Oscar Austin", "Bukeley" und "Mason" sowie die Lenkwaffenkreuzer "Normandy" und "Gettysburg".
"Nicht zuletzt durch die hohe Anzahl an Marineschiffen ist der Flugzeugträgerverband ein Mittel der Sicherheitspolitik", schreibt die Marine. Damit ist gemeint, dass die starke US-Militärpräsenz eine deutliche Machtdemonstration im - bereits im Kalten Krieg wichtigen - Nordatlantik gegenüber Russland ist.
US Navy demonstriert Waffen des Flugzeugträgers "Gerald R. Ford"
Diese Aufgaben kommen auf die "Hessen" zu
Die "Hessen" wird sich mehrere Wochen dem Verband anschließen und dort die Luftabwehr übernehmen, für diesen Zweck und zur U-Boot-Jagd per Bord-Hubschrauber wurde das Schiff der "Sachsen"-Klasse konstruiert. Erst Mitte November wird sie zurück in Wilhelmshaven erwartet.
In den Wochen auf See stehen nach Marine-Angaben die Einsatzausbildung und die operative Zusammenarbeit im Fokus. Dabei geht es um die internationale Zusammenarbeit und das Üben von verschiedenen Bedrohungsszenarien.
Für die "Hessen" ist es nicht das erste Mal in so einem Verband. Im Jahr 2018 war sie Teil einer Flugzeugträgerkampfgruppe mit der "Harry S. Truman".
"Die Besatzung erwarten anstrengende Tage auf See und im Rahmen des Ausbildungsprogramms", sagte der Kommandant Fregattenkapitän Volker Kübsch (43). Während dieser Zeit werden die Häfen Reykjavík (Island), Norfolk (Großbritannien) und Halifax (Kanada) angesteuert.
Mit dem Herbst beginnt auch die Sturmsaison auf dem Nordatlantik. Der Einsatz dürfte ganz schön ungemütlich werden.
Titelfoto: Markdo PIZ/PR