Deutsche Kriegsschiffe beschützen Bohrinseln vor Sabotage
Rostock - Derzeit sind zahlreiche Kriegsschiffe der Deutschen Marine auf See vor Norwegen im Einsatz.
Der Verband besteht aus den Fregatten "Rheinland-Pfalz", "Mecklenburg-Vorpommern", "Schleswig-Holstein" und dem Einsatzgruppenversorger "Berlin", teilte die Bundeswehr am Donnerstag mit. Rund 700 Soldaten sind an Bord.
Die Marine beteilige sich an der Überwachung des Seegebiets im Raum der sogenannten NATO-Nordflanke. Das Ziel sei es dort, die kritische maritime Infrastruktur zu schützen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) hatte nach den mutmaßlich durch Sabotage entstandenen Lecks an den Gaspipelines Nord-Stream 1 und 2 Norwegen, Dänemark und Schweden Unterstützung beim Schutz von Bohrinseln für Öl und Gas, Seekabeln sowie Pipelines zugesagt.
Der genaue Hintergrund für die mutmaßlichen Explosionen an den Leitungen in der Ostsee ist ungeklärt und wird derzeit untersucht. Russland und der Westen beschuldigen sich gegenseitig dafür verantwortlich zu sein.
Seitdem besteht die Sorge vor weiteren Angriffen auf die Energieversorgung oder andere Bereiche der Infrastruktur, die schwerwiegende Folgen für die Menschen in Europa haben könnten.
Weitere Fotos des Marine-Einsatzes vor Norwegen
Deutsche Marine beteiligt sich auch an Seemanövern
"Die Deutsche Marine in norwegischen Gewässern steht für das Versprechen der NATO 'Einer für alle und alle für einen'", sagte der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan C. Kaack (59).
Neben den vier Kriegsschiffen hat die Bundeswehr einen Seefernaufklärer vom Typ P3-C "Orion" im Einsatz, die den Bereich vor der norwegischen Küste aus der Luft überwachen. Auch das dient dem Aufbau eines Lagebildes.
Außer am Schutz der kritischen Infrastruktur beteiligt sich die Marine auch mit Passagen von und zu den Manövern "JFSE Heimdall" und "Vision 2022".
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine zeigt die NATO verstärkt Präsenz an der Nordflanke. In der Region patrouilliert die Einsatzgruppe "Very High Readiness Task Force Maritime" (VJTF M). Die Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern" war in diesem Jahr zweimal für wenige Monate Mitglied des Verbands.
Titelfoto: Presse- und Informationszentrum Marine