Bundeswehr verlässt UN-Camp in Mali: Friedensmission fehlgeschlagen

Berlin/Gao (Mali) - Die Bundeswehr hat ihr Lager im westafrikanischen Gao in Mali verlassen. Den erhofften Erfolg hat der UN-Einsatz nicht gebracht. Die mit einem Putsch an die Macht gekommene Militärregierung des Landes hat sich Russland zugewandt.

Die letzten Soldaten verließen Camp Castor am heutigen Dienstag in zwei Transportflugzeugen.
Die letzten Soldaten verließen Camp Castor am heutigen Dienstag in zwei Transportflugzeugen.  © Kay Nietfeld/dpa

Die letzten deutschen Soldaten der Friedensmission Minusma verließen ihr Feldlager Camp Castor am Rande des Flughafens der Stadt Gao am heutigen Dienstag, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Berlin aus Sicherheitskreisen.

Sie sind demnach unterwegs zu einem Zwischenstopp an der Atlantikküste und sollten erst im Laufe der Woche auf dem niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf landen.

In Mali endet damit nach Afghanistan der zweite große Einsatz der Bundeswehr außerhalb Europas. Der Auftrag in Westafrika galt zuletzt als gefährlichster Einsatz. Im Jahr 2017 starben zwei deutsche Piloten, als ihr Kampfhubschrauber vom Typ Tiger in Mali abstürzte.

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Zudem wurden bei einem Selbstmordanschlag 2021 insgesamt 12 deutsche Soldaten verwundet. Insgesamt waren nach Bundeswehrangaben über die Jahre addiert rund 20.000 deutsche Blauhelme in dem UN-Einsatz.

Feierabend in Mali

Abendstimmung im Camp Castor vor der Kantine. Am gestrigen Montag gab es bereits eine Abschlusszeremonie der Mission.
Abendstimmung im Camp Castor vor der Kantine. Am gestrigen Montag gab es bereits eine Abschlusszeremonie der Mission.  © picture alliance / Britta Pedersen/dpa

Malis Regierung forderte UN-Abzug bereits im Juni

Ein selbstgebastelter Hubschrauber mit der Aufschrift "Mali didn't surf" steht im Camp Castor.
Ein selbstgebastelter Hubschrauber mit der Aufschrift "Mali didn't surf" steht im Camp Castor.  © Britta Pedersen/dpa

Das Feldlager wurde am heutigen Dienstag vor dem Abflug an Mali übergeben. Es war in den vergangenen Jahren Zentrum des deutschen Beitrags zu den UN-Truppen.

Zu Wochenbeginn waren noch wenige deutsche Soldaten im bisherigen Führungsstab der Minusma in der Hauptstadt Bamako. Dort hatte die UN-Friedensmission am gestrigen Montag schon eine formale Abschlusszeremonie abgehalten.

UN-Angaben zufolge waren Blauhelme aus 53 Staaten an der Mission beteiligt. Malis Militärregierung hatte jedoch Mitte Juni den Abzug aller rund 12.000 UN-Friedenssoldaten gefordert und zuvor verstärkt die Zusammenarbeit mit Russland ausgebaut.

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Der deutsche Abzug lief über Monate und war erschwert worden, nachdem es auch im an Mali angrenzenden Niger einen Militärputsch gab und die vorher guten Beziehungen komplizierter wurden.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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