Bundeswehr übt Sicherung von wichtigem Hafen im Kriegsfall
Rostock - Die Bundeswehr erwartet von einer Militärübung im Seehafen Rostock Erkenntnisse für den neuen Verteidigungsplan.
Solche Übungen müsse es in Zukunft immer wieder und in größerem Umfang geben, "um festzustellen, was noch verändert werden muss, wo die Truppe etwas anders tun muss, wo wir vielleicht den Plan verändern müssen", sagte der Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos (TFK), André Bodemann (58), der Deutschen Presse-Agentur Stunden vor einer öffentlichen Demonstration der Fähigkeiten an diesem Freitag.
Bei der Übung "National Guardian" trainiert die Truppe einen Ausschnitt aus dem Operationsplan Deutschland, insbesondere Verladung und Verlegung der aktiven Truppe. Dabei werden Teile der 10. Panzerdivision auf ein Roll-on-Roll-off-Schiff geladen und damit nach Klaipeda in Litauen eingeschifft.
Heimatschutzkräfte der Bundeswehr trainieren im Seehafen Rostock den Schutz verteidigungswichtiger Infrastruktur - dazu gehören See- und Flughäfen, Munitions- und Materiallager, Verladebahnhöfe oder Umschlagpunkte der Truppe - gegen Angriffe oder Sabotage. Deutschland, das im Kalten Krieg Frontstaat war, ist nun für die Bündnisverteidigung eine Rolle als Drehkreuz zugedacht, über das ein Truppenaufmarsch der Verbündeten laufen soll.
Geplant war am Freitag eine Beteiligung von mehr als 360 Männern und Frauen der Bundeswehr in Rostock, darunter auch Reserve-Einsatzkräfte der Marine sowie mehr als 100 weitere Soldaten wie Feldjäger, die Kampfmittelabwehr, Sanität und Kräfte eines Flugabwehrraketengeschwaders.
Die Luftwaffe ist mit dem Flugabwehrraketensystem Patriot beteiligt, die Marine mit dem Überflug eines Rettungshubschraubers und die Bundespolizei See mit einem Schnellboot.
Titelfoto: Jens Büttner/dpa