Bundeswehr-Soldaten feiern Curry-Andacht mit echtem Berliner Original im Glas
Berlin/Libanon - Im libanesischen Camp "Martin" in Narqoura freuten sich die Bundeswehr-Soldaten des UNIFIL-Einsatzes* über eine von der Militärseelsorge organisierte Überraschung aus der Heimat.
Der aktuell stationierte Militärdekan Ernst Raunig (47) feierte mit den Soldatinnen und Soldaten eine Currywurst-Andacht, die zuvor erstmals in Mali stattfand und als Inspiration für den Dekan diente.
Dieses Mal wurde die Aktion jedoch mit einem Berliner Original von Curry-Paule aus Berlin-Neukölln durchgeführt. Für die Aktion mussten drei wichtige Eigenschaften bedacht werden, wie Henning Klausing von der OASE-Einsatzbetreuung erklärte:
"Wichtig sind für derlei Einsätze neben dem Geschmack natürlich auch die Haltbarkeit und die möglichst einfache Zubereitung." So erwies sich die Neuköllner Curry im Glas von Andreas Kämpf (Curry-Paule) nach langer Suche als ideale Wurst für die geplante Überraschung.
Insgesamt 900 Würste im Glas hat der Verein, der eine gemeinsame Initiative der Evangelischen und Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS/KAS) ist und weltweit Bundeswehrangehörige in den Einsatzgebieten mit vielfältigen Betreuungsmaßnahmen unterstützt, bisher bei Curry-Paule bestellt.
"Dass meine Curry im Glas in so entlegene Ecken der Erde gelangt, hätte ich mir nicht träumen lassen", schwärmt Andreas Kämpf alias Curry-Paule. "Dass für die Soldatinnen und Soldaten meine Wurst ein Stück Heimat darstellt, macht mich wirklich stolz!"
Die Erfolgsstory von Curry-Paule aus Berlin-Neukölln hat familiäre Wurzeln
Curry-Paule ist ein echtes Berliner Original. Andreas Kämpf (58) ist in Neukölln aufgewachsen. Nach dem Abgang in der 9. Klasse der Hauptschule folgte eine Fleischerlehre, später der Meisterbrief.
1986 war Curry-Paule mit gerade einmal 22 Jahren der jüngste Berliner Fleischermeister seiner Zeit. Der Berliner war als Unternehmer in Ungarn und Rumänien sehr erfolgreich und hatte insgesamt 38 Läden und ein eigenes Fleichzerlege-Werk, das er 2013 verkaufte und nach Berlin zurückkehrte.
Grund dafür war ein Versprechen an seinen Vater, der Currywürste liebte und immer den Wunsch hegte, dass sein Sohn als Fleischer einen eigenen Imbiss eröffnet. Andreas Kämpf setzte dies erfolgreich in die Tat um und hat aktuell im Süden Berlins Imbissbuden und -wagen und eine eigene Feinkostlinie mit passenden Ketchups und Soßen.
Der Name "Curry-Paule" entstand aus dem Wunsch seines Vaters und dem Vornamen seines Großvaters Paul Kämpf. Die Imbiss-Legende begeistert mit seiner direkten und offenen Art nicht nur Currywurst-Liebhaber.
Dank seiner Lebensfreude und seinem Tatendrang hat der Berliner aktuell über 10.000 treue Follower auf Instagram und wurde so zu einem Social-Media-Phänomen der Hauptstadt. Insbesondere Curry-Paules täglichen Erklärungen der Speisekarte seines "Wurst-Sonderposten-Marktes" am Neuköllner Britzer Damm erfreuen sich großer Beliebtheit.
*Die Mission UNIFIL (United Nations Interim Force in Lebanon), bei dem die Bundeswehrsoldaten ihren Einsatz leisten, soll das Ende gewaltreicher Konflikte und den Frieden zwischen dem Libanon und Israel langfristig absichern.
Titelfoto: Moritz Frankenberg/dpa, Instagram/Screenshot/currypaule (Bildmontage)