Riesiges Kriegsschiff in Hamburg: So sieht es an Bord aus
Hamburg - Die Öffentlichkeit darf den derzeit in Hamburg liegenden britischen Flugzeugträger HMS "Queen Elizabeth" (R08) nur aus der Ferne bestaunen. TAG24 erhielt einen exklusiven Einblick.
Die 1. Heimatschutzkompanie Hamburg der Bundeswehr hat den Liegeplatz um das Kriegsschiff in einen militärischen Sicherheitsbereich verwandelt. Hier darf keiner rein, der nicht angemeldet ist.
Ärgerlich für die interessierte Öffentlichkeit: Ein "Open Ship" ist im Gegensatz zu vergleichbaren Besuchen von Marine-Schiffen in der Hansestadt nicht möglich.
Doch die Royal Navy lud am Donnerstag Medienvertreter ein, an Bord zu gehen. Die Besatzung gewährte kurze Einblicke in ihren Alltag.
So gibt es im Inneren des 284 Meter langen Flugzeugträgers ein kleines Fitnessstudio, in dem sich die 1600 Soldaten körperlich auspowern können.
Exklusive Bilder der HMS "Queen Elizabeth" in Hamburg
Briten und Deutsche wollen bei Verteidigung enger zusammenarbeiten
Erst auf dem Flugdeck werden die Dimensionen des gewaltigen Flugzeugträgers deutlich. Die "Queen Elizabeth" und ihr baugleiches Schwesterschiff "Prince of Wales" sind die modernsten und größten jemals von der Königlichen Marine betriebenen Kriegsschiffe überhaupt.
An Bord ist Platz für 72 Flugzeuge und Hubschrauber. Maximal 36 Stück des modernen Tarnkappen-Kampfjets F-35B, der senkrecht starten und landen kann, passen unter Deck. Zudem ist unter anderem der zur Bekämpfung von U-Booten genutzte Helikopter Wildcat (AgustaWestland AW159) mit in Hamburg.
Bei dem Aufenthalt handelt sich um einen Freundschaftsbesuch unter NATO-Partnern und engen Verbündeten. Die "Queen Elizabeth" wird während ihrer Zeit in der Hansestadt rund 300 Gäste empfangen.
Bei den Gesprächen geht es vorrangig um das Vertiefen der erst im Oktober von Verteidigungsminister Boris Pistorius (64, SPD) und seinem britischen Amtskollegen John Healey (64) unterzeichneten "Trinity-House-Verteidigungsvereinbarung".
Der Besuch des Flugzeugträgers soll nicht nur Großbritanniens Engagement für den neuen Vertrag unter Beweis stellen, so die Royal Navy, sondern auch zeigen, dass beide Länder mit der Arbeit an geplanten Verteidigungsprojekten beginnen. Beispielsweise soll eine neue maritime Drohnentechnologie zur Abwehr von Kriegsschiffen und U-Booten entwickelt werden.
Die "Queen Elizabeth" liegt noch bis Samstag im Hamburger Hafen. Sie soll um 13 Uhr wieder ablegen und die Elbe runterfahren.
Titelfoto: Citynewstv