ZDF-Politbarometer: So katastrophal steht es um Olaf Scholz und die Ampel
Mainz - Die Sommerpause im Bundestag ist vorüber, aber trotz aller Beteuerungen hat sich das Klima innerhalb der Ampel-Koalition nicht merklich verbessert.
Da wundert es nicht, dass nach der Hälfte der Legislaturperiode die Menschen in Deutschland nicht sonderlich mit der Arbeit der Regierung zufrieden sind.
Laut dem aktuellen ZDF-Politbarometer empfinden nur noch 14 Prozent der befragten Wahlberechtigten, dass die Bundesregierung bei der Lösung der anstehenden Probleme vorankommt. 83 Prozent haben dieses Gefühl nicht (Rest zu 100 Prozent antwortete mit "weiß nicht"). Dabei sehen auch die Anhänger der drei Ampel-Parteien mehrheitlich keinen Fortschritt in der Regierungsarbeit.
Dass die Bundesregierung ihre Arbeit generell gut mache, meinen dementsprechend auch nur noch 37 Prozent der Befragten. 58 Prozent stellen der Ampel ein "eher schlechtes" Zeugnis aus.
Das färbt auch auf Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) ab. Zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt sind mehr Menschen in Deutschland mit ihm unzufrieden (51 Prozent) als zufrieden (43 Prozent).
Wäre Friedrich Merz als Kanzler geeignet?
Allerdings wäre für die meisten Befragten der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz auch keine bessere Wahl. Nur 22 Prozent denken, dass sich der 67-Jährige für das Amt des Bundeskanzlers eignen würde. 69 Prozent finden das nicht.
Interessanterweise halten auch nur 39 Prozent der CDU/CSU-Anhänger Merz für einen fähigen Bundeskanzler.
Würden CDU/CSU oder die AfD besser reagieren?
Auch glaubt eine klare Mehrheit der befragten Wahlberechtigten nicht, dass eine CDU/CSU-geführte Bundesregierung eine bessere Arbeit abliefern würde als die aktuelle.
Nur 27 Prozent teilen diese Ansicht, während 52 Prozent davon ausgehen, dass es keinen Unterschied machen würde. 17 Prozent glauben sogar, dass es dann noch schlechter liefe.
Was wäre, wenn die AfD mitregieren würde? Nur 15 Prozent vermuten, dass es dann besser laufen würde. Zwölf Prozent glauben, dass es keinen Unterschied gebe, während eine große Mehrheit von 69 Prozent von einer Verschlechterung ausgeht.
Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, dann ...
Noch ein Blick auf das mögliche Wahlergebnis, wenn am kommenden Sonntag die nächste Bundestagswahl stattfinden würde.
Hier wären CDU/CSU mit 26 Prozent (minus ein) weiterhin die stärkste Fraktion. Dahinter rangiert die AfD mit 20 Prozent (unverändert) auf dem zweiten Platz, gefolgt von SPD mit 19 Prozent (plus zwei), Bündnis 90/Die Grünen mit 15 Prozent (minus ein), FDP mit sieben Prozent (unverändert) und Die Linke mit fünf Prozent (plus eins).
Alle anderen Parteien kämen zusammen auf acht Prozent (minus ein), wobei keine Partei mindestens drei Prozent erzielen würde.
Ein solches Ergebnis würde bedeuten, dass die Ampel keine Mehrheit mehr hätte. Auch für eine Große Koalition würde es nicht reichen. Möglich wären ein sogenanntes "Jamaika-Bündnis" aus Union, Grüne und FDP sowie eine Koalition aus Union, SPD und FDP.
Wie immer wurde die Umfrage zum ZDF-Politbarometer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt, die vom 15. bis 17. August insgesamt 1299 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte per Telefon befragt hatte.
Titelfoto: Bild-Montage: Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa, ZDF/Forschungsgruppe Wahlen