Wollen lieber arbeiten? Mehrheit der Deutschen gegen 4-Tage-Woche!
Berlin - Am Donnerstagabend schon die Füße hochlegen und dann drei Tage Wochenende. Wäre das nicht traumhaft? Nein, sagen viele. Eine Mehrheit der Bürger in Deutschland lehnt die Einführung einer Vier-Tage-Woche ab.
Dabei könnte doch alles so schön sein. Endlich mal genug freie Zeit für die ganze Hausarbeit, drei Tage am Meer oder den schon lange aufgeschobenen Besuch der Familie.
Die IG Metall hatte passend dazu einen aufregenden Vorschlag gemacht: weniger Stunden arbeiten, dabei aber das gleiche Gehalt beziehen.
Das müssten vielen Werktätig vor lauter Begeisterung in die Luft springen, oder? Nichts da, nada!
Denn die Deutschen haben offenbar Lust, zu klotzen und viel Zeit auf Arbeit zu verbringen. Das ergab eine Umfrage des Forsa-Instituts für den Stern.
Demnach sprachen sich 55 Prozent der Befragten gegen das Modell aus, bei ihrem Arbeitgeber künftig weniger Stunden zu arbeiten, dabei aber das gleiche Gehalt zu beziehen.
42 Prozent könnten sich hingegen die Vier-Tage-Woche aber gut für ihr Berufsleben vorstellen.
Stimmung in Regionen und Parteien unterschiedlich
Doch die Zustimmung zu dem Modell hängt auch davon ab, woher die Befragten kommen.
Laut Forsa sind Bürger in Ostdeutschland besonders skeptisch. Dort halten den Angaben zufolge 62 Prozent die Einführung der Vier-Tage-Woche für sinnlos. Im Westen sind es mit 54 Prozent etwas weniger.
Gegner warnen davor, dass Unternehmen finanziell überfordert werden könnten und dass die anfallende Arbeit sich nicht ohne Weiteres auf weniger Arbeitsstunden verteilen lasse.
Befürworter sagen, dass sich die Vier-Tage-Woche positiv auf die Produktivität der Arbeitnehmer auswirke.
Auch bei den Anhängern der politischen Parteien ergibt sich ein abgestuftes Bild. Eine große Fanbasis hat die verkürzte Arbeitswoche unter den Anhängern der Grünen. Von ihnen sind den Angaben zufolge 69 Prozent für eine Einführung und 29 Prozent dagegen.
Die geringste Zustimmung findet das Modell bei Wählern der FDP: 24 Prozent sind laut Umfrage dafür, 76 Prozent dagegen.
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