Was bei Gas-Mangel in Industrie und Haushalten passiert

Bonn - Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller (51), hat für den Fall eines Gas-Engpasses die Versteigerung von Gas-Verbrauchsrechten in der Industrie ins Spiel gebracht.

Die Gas-Heizungen in privaten Haushalten sind vorerst sicher.
Die Gas-Heizungen in privaten Haushalten sind vorerst sicher.  © Fabian Sommer/dpa

"Beim Kohleausstieg nutzen wir ein Auktionsmodell, um mit ökonomischen Anreizen die effizienteste Abschaltung von Kraftwerken zu erreichen", sagte Müller der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS).

"Solche Anreize kann ich mir für den Industriebereich auch vorstellen. Der Markt weiß besser als der Staat, wo sich Energie am effizientesten einsparen lässt."

In den vergangenen Tagen war eine Debatte um die Frage entbrannt, wer im Fall eines russischen Gas-Lieferstopps bevorzugt versorgt wird.

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Ein Notfallplan sieht drei Stufen vor:

Die erste Stufe, die Frühwarnstufe, war von der Bundesregierung ausgerufen worden.

In der letzten Stufe, der Notfallstufe, müsste der Staat einschreiten.

Möglich wäre dann die Abschaltung von Industriekunden. Private Haushalte dagegen sind geschützt.

Wirtschaftsmanager hatten zuletzt gefordert, die Politik solle über eine "umgedrehte" Reihenfolge beim Notfallplan Gas nachdenken und erst bei Privaten abschalten, dann bei der Industrie.

IG-Metall-Chef fordert Deckel bei Strom- und Heizkosten

"Egal, ob es einen Lieferstopp Russlands oder ein Embargo des Westens bei Gas gäbe - die Folgen für die deutsche Wirtschaft, für Arbeitsplätze und Wohlstand, wären gravierend", sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann (66) der Rheinischen Post (Samstag).

Daher fordert er Energiepreis-Begrenzungen: "Wir brauchen einen Deckel bei Strom- und Heizkosten: Bis zu 8000 Kilowattstunden im Jahr sollten die Preise gedeckelt werden, erst danach sollte der Marktpreis greifen."

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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