Wie wird Verkehr nachhaltig? Minister aus aller Welt beraten in Leipzig
Leipzig - Wie soll der Verkehr auf der ganzen Welt nachhaltiger werden? Darüber tauschen sich Expertinnen und Experten des Sektors aus rund 80 Ländern bis Freitag in Leipzig aus. Im Vordergrund soll dabei stehen, wie der Weg dahin konkret ausgestaltet werden muss.
Unter den Teilnehmern sind auch 50 Minister mit Verantwortung für Verkehr und Mobilität. Zur Eröffnung des Weltverkehrsforums (ITF) sagte der britische Verkehrsminister Mark Harper (53) am Mittwoch, dass Verkehr in Zukunft weltweit nachhaltiger gestaltet werden muss.
Das Forum findet in diesem Jahr unter der Präsidentschaft von Großbritannien statt. Der britische Minister betonte, es gehe nicht um die Frage, ob der Verkehr nachhaltiger gestaltet werden müsse, sondern wie konkret und wie schnell Emissionen reduziert werden könnten. Er sei optimistisch, dass dies gelinge, sagte Harper.
Während des Weltverkehrsforums sind bis zum 26. Mai Podiumsdiskussionen und Vorträge geplant, auch mit Blick auf die im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziele sollen Rückschlüsse für die Verkehrspolitik gezogen werden.
Die Experten beraten in Leipzig über die Lage und Zukunft des Verkehrssektors. Der Generalsekretär des Weltverkehrsforums, Young Tae Kim, sagte, in den nächsten Tagen solle darüber gesprochen werden, wie Verkehr die Welt besser machen könne.
Weltverkehrsforum in Leipzig: Auch Wissing war dabei
Beraten werden soll auch mit Blick auf die Klimakonferenz der Vereinten Nationen Ende dieses Jahres in Dubai, sagte der Generalsekretär. "Wir müssen mehr machen und wir müssen es jetzt tun", sagte Kim. Nachhaltig bedeute mehr als grün und sauber: Es gehe auch darum, den Verkehr zugänglich und für alle nutzbar zu gestalten.
Auch Deutschlands Verkehrsminister Volker Wissing (53, FDP) nahm an dem Austausch teil. Während des Gipfels gehe es auch darum, voneinander zu lernen, erklärte er vor seinem Besuch auf dem Gipfel.
Um den Weg in eine bezahlbare und gleichzeitig nachhaltige Mobilität aufzeigen zu können, "müssen wir attraktive Angebote schaffen, die den Menschen das Leben erleichtern und ihre Mobilität gewährleisten, anstatt sie zu erschweren", so der FDP-Politiker. Das im Mai eingeführte 49-Euro-Ticket habe eine Vorbildwirkung und stoße bei internationalen Gesprächspartnern auf großes Interesse.
Es gebe zudem die Idee, ein Ticket zu etablieren, mit dem durch ganz Europa gereist werden kann. "Mobilität bedeutet Freiheit, Teilhabe und Unabhängigkeit", sagte Wissing.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa