Milliarden Mehrkosten durch Deutschlandticket: Steigen schon bald die ÖPNV-Preise?
Deutschland - Das Deutschlandticket sollte mit seinem Festpreis von 49 Euro die Lösung für erschwingliches Reisen mit der Bahn und dem öffentlichen Nahverkehr durchs ganze Land sein. Eine neue Studie des Verkehrsministeriums prognostiziert allerdings schon jetzt Mehrkosten in Milliardenhöhe - ist ein Preisanstieg unvermeidbar?
Bus- und Bahnfahren könnte in naher Zukunft teurer werden. Dazu kommt eine neue Studie des Bundesverkehrsministeriums, wie das Magazin Spiegel berichtete.
Schuld daran: Das Deutschlandticket, das wohl selbst auch von kommenden Preiserhöhungen betroffen sein könnte.
Denn zum jetzigen Stand seien die Gesamtkosten des ÖPNV nicht zu decken. Ein Blick auf den berechneten Kostenvergleich für das Jahr 2031 macht den Unterschied deutlich, den die Einführung des Deutschlandtickets verursacht: zwischen 20,7 und 31 Milliarden Euro Zuschuss sind nötig, damit der öffentliche Nahverkehr kein Minus macht.
Ohne Deutschlandticket wären 2031 nur zwischen 16,6 und 18,3 Milliarden Euro Zuschuss vom Staat nötig.
Konferenz zum finanziellen Debakel des ÖPNV bereits im Oktober
Schon 2025 könnte es besonders teuer werden. Die Coronahilfen, die auch den Nahverkehr stützten, laufen aus. Währenddessen steigen die Energiepreise weiter und die Verkehrsbetriebe sowie die Deutsche Bahn leiden unter Lieferengpässen und Personalmangel.
Geld für den ÖPNV muss also der Staat in Form von dicken Zuschüssen beisteuern, oder die Ticketpreise steigen deutlich an.
Die Übernahme von Mehrkosten, die durch die Einführung des 49-Euro-Tickets entstanden sind, wird allerdings nur bis Ende 2023 gesichert. Damit ist eine Preiserhöhung des deutschlandweit nutzbaren Verkehrstickets so gut wie beschlossene Sache.
Bisher teilten sich Bund und Länder die Kosten für das Deutschlandticket zu je 1,5 Milliarden Euro jährlich. Das soll bis 2025 gewährleistet werden.
Die finanziellen Probleme des ÖPNV sind allerdings bekannt und werden im Oktober bei der Verkehrsministerkonferenz beraten.
Titelfoto: Bildmontage: Boris Roessler/dpa, Hendrik Schmidt/dpa