"Erfolgsmodell" Deutschlandticket geht 2024 weiter: Doch um welchen Preis?
Berlin - Bund und Länder haben sich auf eine Verlängerung des Deutschlandtickets geeinigt. Fraglich bleibt allerdings, ob der Preis von 49 Euro auch künftig Bestand haben wird.
Nach der Ministerpräsidentenkonferenz ist klar, dass auch im Jahr 2024 mit dem "Erfolgsmodell" Deutschlandticket gereist werden kann.
Dafür sollen Gelder, die in diesem Jahr übrig bleiben, zur Finanzierung des Deutschlandtickets im nächsten Jahr bereitgestellt werden, um vor allem die Verluste der Verkehrsunternehmen zu kompensieren.
Der bisherige "Einführungspreis" von 49 Euro könnte sich allerdings künftig erhöhen, warnen nun die Verbraucherzentralen und kritisieren, dass durch den Beschluss keine Planungssicherheit bestehe.
"Das macht das Deutschlandticket weder attraktiver noch verlässlicher", so Ramona Pop (43), Chefin des Verbraucherzentrale-Bundesverbands.
Deutlich zufriedener mit der Einigung zeigte sich Verkehrsminister Volker Wissing (53, FDP): "Ich rufe die Landesverkehrsminister nun auf, sachlich am Erfolg des Deutschlandtickets zu arbeiten und aufzuhören, es ohne Not infrage zu stellen."
Für Wissing stellt das Abo-Ticket dabei einen großen Erfolg dar, den es in Zukunft unter anderem mit fortschreitender Digitalisierung auszubauen gelte: "Nie war es so einfach, den ÖPNV zu nutzen, nie war es so einfach, mehrere Verkehrsträger miteinander zu verbinden."
Eignung beim Deutschlandticket: "Lachhaft" und "schlechter Witz"
Auch für die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang (29) stelle das Deutschlandticket ein "Erfolgsmodell der Ampel-Regierung" dar, das fortgeführt werden müsse.
Weniger begeistert reagierte unter anderem die Grüne Jugend. Im Gegensatz zur eigenen Parteispitze, die den Fortbestand der klimaneutralen Reisemethode begrüßte, hält die Jugendorganisation das Beratungsergebnis aufgrund der möglichen Preiserhöhungen für einen "schlechten Witz".
Auch die Linke bezeichnete die Einigung von Bund und Ländern als "lachhaft". "Für die Nutzer bedeutet dies ein weiteres Jahr der Unsicherheit, ob und wie es weitergeht mit dem 49-Euro-Ticket", erklärte Bernd Riexinger (68) von der Linksfraktion.
Ob und um wie viel die Kosten des beliebten Tickets steigen werden, bleibt vorerst weiterhin unklar. Für 2024 sollen die Verkehrsminister der Länder dafür zunächst ein Konzept erarbeiten.
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