E-Scooter ab 16 und mit Helm? Neue Regeln für Lime, Tier und Co. gefordert
Brüssel - Immer wieder kommt es bei Fahrten mit E-Scootern zu schweren Verletzungen und Todesfällen. Der European Transport Safety Council (ETSC) fordert nun einheitliche Regelungen für die elektrischen Roller.
Der ETSC fordert zusammen mit dem Advisory Council for Transport Safety (PACTS) in einem kürzlich veröffentlichten Bericht vereinheitlichte Maßnahmen in ganz Europa.
Dazu gehören die allgemeine Helmpflicht, eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde und das Fahren ab 16 Jahren oder eine entsprechende Altersgrenze, die ebenfalls für das Fahren von Mopeds gilt.
Zusätzlich soll das Mitnehmen von Beifahrern europaweit strengstens untersagt und die Nutzung auf Gehwegen geahndet werden. Fahren unter Alkoholeinfluss und die Handynutzung während der Fahrt sollen in allen Ländern tabu sein.
In Deutschland gilt für das Bedienen von E-Scootern auf Radwegen oder Fahrbahnen aktuell ein Mindestalter von 14 Jahren ohne Fahrerlaubnis und frei von Kopfbedeckung.
Beifahrer dürfen auch in der Bundesrepublik nicht befördert werden und für Alkohol hinter dem Lenker gelten die gleichen Regelungen wie bei Kraftfahrzeugen.
Steigende Anzahl an Unfällen mit E-Rollern
"E-Scooter sind heute ein alltäglicher Anblick in europäischen Städten, aber leider auch schwer verletzte E-Scooter-Fahrer in Krankenhäusern", sagte ETSC-Direktor Antonio Avenoso am heutigen Dienstag.
In Deutschland kam es laut dem Statistischen Bundesamt im Jahr 2020 zu 2155 registrierten Unfällen mit E-Rollern, 2021 waren es, auch aufgrund größerer Beliebtheit, bereits 5535.
Im vergangenen Jahr wurden im Zeitraum bis November bereits 7783 Unfälle gezählt, wobei neun Menschen in Scooter-Unfällen verstarben.
Erst kürzlich verunglückte ein 20-Jähriger in Bonn mit einem geliehenen E-Roller.
Der junge Mann war in der Nacht vom 8. Februar auf der Römerstraße gestürzt und zog sich dabei tödliche Verletzungen zu.
Titelfoto: Fotomontage: dpa/Christian Charisius//dpa/AAP/James Ross