Deutschlandticket: Bleibt der Preis, "wo er ist"?

Berlin - Kunden könnten bald Klarheit darüber bekommen, ob der Preis des Deutschlandtickets von 49 Euro im Monat noch in diesem Jahr erhöht wird oder nicht. Eine Entscheidung könnte im Januar fallen.

Verkehrsminister Olaf Lies (56, SPD) will vorerst keine Preissteigerung beim Deutschlandticket.
Verkehrsminister Olaf Lies (56, SPD) will vorerst keine Preissteigerung beim Deutschlandticket.  © dpa/Moritz Frankenberg

Der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies (56, SPD) sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Ich plädiere dafür, den Preis in 2024 da zu belassen, wo er ist. Mit Verlässlichkeit können wir noch mehr Nutzerinnen und Nutzer für das D-Ticket gewinnen."

Das sächsische Verkehrsministerium erklärte, derzeit liefen Gespräche zwischen den Ländern. Nach Möglichkeit solle eine Verständigung über den Deutschlandticketpreis in der Verkehrsministerkonferenz im Januar herbeigeführt werden.

Kanzler Olaf Scholz (65, SPD) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten hatten sich im November auf weitere Schritte zur Finanzierung des Deutschlandtickets verständigt. Der Bund beteiligt sich wie zuvor bereits vereinbart auch 2024 zur Hälfte an den Kosten und gibt 1,5 Milliarden Euro. Zusätzlich sollen im Jahr 2023 nicht verbrauchte Mittel für 2024 eingesetzt werden.

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Eine "Nachschusspflicht" durch Bund und Länder im Jahr 2024 soll es nicht geben, wie es im Beschluss hieß. Bund und Länder sollen sich in diesem Jahr über die weitere Finanzierung des Deutschlandtickets verständigen - "einschließlich eines Mechanismus zur Fortschreibung des Ticketpreises, der auch eine Erhöhung beinhalten kann".

Die Frage ist nun also, ob der Preis des Deutschlandtickets von 49 Euro unter den gemachten Vorgaben zu halten ist - oder ob eine Preiserhöhung notwendig ist wegen Einnahmeausfällen der Verkehrsbetriebe bei anderen Tickets sowie anderer Kostensteigerungen.

Deutschlandticket: Preis von 49 Euro galt als "Einführungspreis"

Ein knappes Jahr gibt es das Deutschlandticket nun. Steigt damit der Preis?
Ein knappes Jahr gibt es das Deutschlandticket nun. Steigt damit der Preis?  © dpa/Boris Roessler

Das Deutschlandticket wurde im Mai 2023 eingeführt, als digital buchbares, monatlich kündbares Abonnement. Es gilt in ganz Deutschland im Nah- und Regionalverkehr. Der Preis von 49 Euro im Monat galt von Anfang an als "Einführungspreis".

Lies sagte: "Die ganz aktuellen Zahlen zeigen, dass wir eine Erhöhung des Preises für das D-Ticket in diesem Jahr nicht zwingend brauchen." Es brauche keine Preisdiskussion.

"Was wir brauchen, ist Vertrauen für die Kundinnen und Kunden in das hervorragende Angebot Deutschlandticket." Dazu bedürfe es eines klaren Bekenntnisses von allen Beteiligten und klarer Rahmenbedingungen.

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"Parallel sollten wir die Zeit nutzen und bis Sommer einen transparenten Mechanismus entwickeln, mit dem wir etwa den ohne Frage notwendigen Inflationsausgleich schaffen und moderate Preisanpassungen vornehmen können", sagte Lies.

"Dieser könnte dann ab dem 1. Januar 2025 greifen. Die Kundinnen und Kunden können sich dann mit gutem Vorlauf darauf einstellen. Das wäre für mich das beste Modell, weil es verlässlich und berechenbar ist."

Winfried Hermann: "Kämpfe für eine dauerhafte Absicherung des Deutschlandtickets"

Verkehrsminister Winfried Hermann (71, Grüne) will, dass sich der Bund weiterhin bei der Finanzierung einbringt.
Verkehrsminister Winfried Hermann (71, Grüne) will, dass sich der Bund weiterhin bei der Finanzierung einbringt.  © dpa/Bernd Weißbrod

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (71, Grüne) sagte der dpa: "Zusammen mit den Verkehrsministerinnen und Verkehrsministern der anderen Länder kämpfe ich für eine dauerhafte Absicherung des Deutschlandtickets. Bei der Finanzierung muss der Bund in der Verantwortung bleiben. Die Kosten müssen auch weiterhin zur Hälfte vom Bund und von den Ländern in gleichen Teilen getragen werden."

Dies hätten auch die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder bei der Ministerpräsidentenkonferenz mit dem Bundeskanzler bekräftigt. "Dieser Kurs darf nicht durch die Sparbeschlüsse der Koalition im Bund aufgeweicht werden."

Titelfoto: dpa/Boris Roessler

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