Bayern stellt sich quer: Scheitert 49-Euro-Ticket?

Bremerhaven/München - Trotz der grundsätzlichen Einigung von Bund und Ländern zur Einführung eines 49-Euro-Tickets im Nahverkehr hält Bayern an der Forderung nach mehr Geld vom Bund fest.

Ein 49-Euro-Ticket wäre schön - doch klappt es mit der Finanzierung der günstigen Fahrkarten?
Ein 49-Euro-Ticket wäre schön - doch klappt es mit der Finanzierung der günstigen Fahrkarten?  © Martin Schutt/dpa

"Das ist die Bedingung, ohne die ein 49-Euro-Ticket nicht kommen wird. Ich erwarte, dass der Bund seine konkreten Lösungsvorschläge spätestens bei der Ministerpräsidentenkonferenz erklärt", sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (58, CSU) am Donnerstag.

"In diesen Krisenzeiten brauchen wir Geld vom Bund, damit auch morgen noch Busse und Bahnen fahren und nicht wegen der explodierenden Energiepreise abbestellt werden müssen."

Konkret bleibe daher die Forderung aller Länder an den Bund bestehen, neben den 1,5 Milliarden Euro Regionalisierungsmitteln pro Jahr ab 2022 auch die Übernahme der gestiegenen Energiekosten aus Mitteln des reaktivierten Wirtschaftsstabilisierungsfonds zu übernehmen.

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"Es bleibt dabei: Günstige Tickets machen nur Sinn mit einem stabilen Angebot", sagte Bernreiter.

Und: "Aus bayerischer Sicht mit unseren unterschiedlichen Anforderungen in den Städten und auf dem Land war mir wichtig, dass das 49-Euro-Ticket monatlich kündbar sein wird."

Damit könnten auch Menschen von dem Ticket profitieren, die vielleicht nur gelegentlich mit dem ÖPNV unterwegs seien.

49-Euro-Ticket: Verkehrsminister geben Ball an Ministerpräsidenten

Zuvor hatte Bremens Verkehrssenatorin Maike Schaefer (51, Grüne) als Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz am Donnerstag in Bremerhaven mitgeteilt, dass die Länder grundsätzlich bereit zur Kofinanzierung eines 49-Euro-Tickets im Nahverkehr als Nachfolger des 9-Euro-Tickets seien. Nun liege der Ball wieder bei der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK).

Die Ministerpräsidenten hatten sich mit Kanzler Olaf Scholz (64, SPD) bisher nicht auf Finanzfragen einigen können. Das Ticket solle deutschlandweit gültig sein und schnellstmöglich eingeführt werden.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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