Anwohner können aufatmen: Neue Friesenbrücke wird endlich gebaut!
Weener - Lange mussten Anwohner und Reisende an der Ems im Kreis Leer (Niedersachsen) warten, nun soll es mit dem Bau der neuen Friesenbrücke endlich losgehen: Am Freitag wollen Vertreter von Bahn und Politik den Baustart für die neue Eisenbahnbrücke geben.
Erwartet werden etwa Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU), Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla und der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU).
Bis 2024 soll bei Weener die größte Eisenbahn-Hub-Drehbrücke Europas entstehen. Der symbolische Startschuss für den Bau war bereits vergangenen Freitag geplant. Die Bahn hatte die Veranstaltung jedoch wegen der Hochwasserlage im Westen Deutschlands kurzfristig um eine Woche verschoben.
Ein Neubau ist nötig, da der niederländische Frachter "Emsmoon" im Dezember 2015 die geschlossene insgesamt 335 Meter lange Klappbrücke gerammt und weitgehend zerstört hatte.
Die Verbindung für Fußgänger, Radfahrer und den Bahnverkehr, eine wichtige Lebensader der Region, ist seitdem unterbrochen.
Wer aus Weener westlich der Ems oder Westoverledingen östlich der Ems über den Fluss möchte, muss Umwege in Kauf nehmen.
Erster Betrieb für 2024/2025 geplant
Lange wurde um die passende Brücken-Variante gerungen. Zunächst war eine Reparatur der Klappbrücke im Gespräch. Dann schlug die Meyer Werft einen modernen Neubau als Drehbrücke vor. Die neue Brücke, über die auch ein Fuß- und Radweg führen wird, soll nun ein 145 Meter langes, bewegliches Brückenteil haben, das auf einem Drehpfeiler ruht.
Binnen sieben Minuten soll sich so die Brücke für Frachter und die Kreuzfahrtschiffe der Papenburger Meyer Werft öffnen.
Geplant ist die Brücke zum Fahrplanwechsel 2024/2025 in Betrieb zu nehmen. Nach Bahn-Angaben liegt das Bauvorhaben im Zeitplan.
Ein deutlicher Wermutstropfen sind allerdings die gestiegenen Baukosten: Wie kürzlich bekannt wurde, gehen die Planer nun von bis zu 125 Millionen Euro Investitionen aus.
Zuvor waren mit 66 Millionen die Kosten gerade einmal halb so hoch kalkuliert worden.
Titelfoto: Lars Klemmer/dpa