Walkmühlenwehr abgebaut: In der Lausitz hat die Spree ihr altes Bett zurück
Bautzen - Die Spree ist in Ostsachsen für Fisch und Lurch ein Stück weit durchgängiger geworden. In Bautzen verschwand dafür das alte Walkmühlenwehr.
Wehre sind für Fische und andere Wasserbewohner oft unüberwindbare Barrieren auf dem Weg in ihre Lebensräume. So war das Walkmühlenwehr bereits die vierte Wehranlage im Bautzner Bereich, die aus Naturschutzgründen rückgebaut wurde.
Seit August hatten Arbeiter die funktionslose Barriere vollständig abgetragen. Die unterspülten Ufermauern wurden gleich mit beseitigt und durch naturnahe, begrünte Böschungen ersetzt.
Die Spree fließt hier nun wieder in einer Gefällestrecke. Damit sie nicht zum reißenden Fluss wird, wurden sogenannte Schneckenbuhnen verbaut, die den Wasserfluss bremsen und den Pegel stabil halten.
Fünf Sohlriegel sollen das Flussbett zudem vor Ausspülungen schützen.
Die Spree sei jetzt "naturnäher", stellt Umweltminister Wolfram Günther fest
Rund 1,4 Millionen Euro hat der Freistaat in die Umgestaltung des etwa 620 Meter langen Gewässerabschnitts investiert.
Umweltminister Wolfram Günther (49, Grüne): "Über Jahrzehnte wurden unsere Flüsse begradigt und ausgebaut. Das Ergebnis: In Sachsen sind nur rund sieben Prozent der Flüsse und Bäche in einem guten ökologischen Zustand."
Nun werde umgesteuert. In Bautzen sei die Spree jetzt wieder ein Stück "naturnäher", so Günther.
Titelfoto: Montage: Stefan Füssel