Trotz Protesten: Grünes Licht für Gasbohrung in Oberbayern

Reichling - Soll in Deutschland nach Gas gebohrt werden? Umweltschützer sind gegen diverse Projekte. Dennoch kommt ein umstrittenes Projekt in Oberbayern nun voran.

Aktivisten der Umweltschutz-Organisation Greenpeace pflanzen aus Protest gegen Gasbohrungen Bäume auf dem geplanten Bohrfeld unweit des Ammersees.
Aktivisten der Umweltschutz-Organisation Greenpeace pflanzen aus Protest gegen Gasbohrungen Bäume auf dem geplanten Bohrfeld unweit des Ammersees.  © Lennart Preiss/dpa

Die Arbeiten für die geplante Gas-Probebohrung in der Gemeinde Reichling bei Landsberg am Lech können trotz des Widerstands von Anwohnern und Umweltschützern beginnen.

Das Bergamt Südbayern bei der Regierung von Oberbayern habe grünes Licht für den Beginn der Arbeiten gegeben, nachdem die Firma Genexco Gas entsprechende Vorgaben erfüllt habe, teilte ein Sprecher der Regierung von Oberbayern mit.

Voraussichtlich im ersten Quartal nächsten Jahres soll dann der Bohrturm für die Erkundungsbohrung aufgebaut werden. Allein das wird nach Angaben des Unternehmens etwa eine Woche dauern.

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Die örtliche Bürgerinitiative und Greenpeace Bayern habe Genexco Gas aufgefordert, von dem naturgefährdenden und klimaschädlichen Vorhaben zurückzutreten. Es dürfe nicht weiter auf fossile Brennstoffe gesetzt werden.

Gasvorkommen in rund 3000 Metern Tiefe vermutet: Anwohner stellen sich quer

Auch viele Anwohner sind gegen die Gasbohrungen. Unter anderem protestierte eine Bürgerinitiative dagegen.
Auch viele Anwohner sind gegen die Gasbohrungen. Unter anderem protestierte eine Bürgerinitiative dagegen.  © Stefan Puchner/dpa

"Die Entscheidung des Bergamts markiert einen schwarzen Tag für den Schutz von Klima und Natur in Bayern. Das Amt macht den Weg für Erdgasbohrungen in Reichling frei, die für das Klima schädlich und für Anwohnende und Umwelt gefährlich sind", sagte Saskia Reinbeck von Greenpeace Bayern.

Greenpeace und der Bund Naturschutz in Bayern kritisierten zudem das Nein des Wirtschaftsausschusses des Landtags zur Wiedereinführung einer Förderabgabe auf Erdgas. Ein Dringlichkeitsantrag der Grünen sah vor, dass fossiles Gas mit einer Abgabe belegt wird. Das hätte die Förderung von klimaschädlichem Erdgas unrentabler gemacht, so Greenpeace. Bayern sei das einzige Bundesland mit Gasvorkommen, das diese Abgabe nicht erhebe.

Das Unternehmen Genexco Gas vermutet in rund 3000 Metern Tiefe Gasvorkommen. Es argumentiert, russische Gaslieferungen würden unter anderem durch importiertes Flüssiggas ersetzt, dessen Gewinnung, Transport und Umschlag aber mit erheblichen Klimabelastungen und hohen Kosten verbunden sei. Regionales Gas schone Geldbeutel und Klima.

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Rund zwei Dutzend Anwohner wollen eine mögliche künftige Gasförderung verhindern und den Abtransport von Gas über ihre Grundstücke nicht zulassen. Die Grundstücke bildeten "einen in jede Himmelsrichtung lückenlosen Schutzgürtel" um das Areal, erläuterten die Projekt-Gegner kürzlich. Damit sei der Bau einer Leitung für den etwaigen Abtransport von Gas nicht möglich.

Das würde aber nur relevant, wenn überhaupt entsprechend Gas gefunden und für den Abbau eine Genehmigung erteilt würde.

Titelfoto: Lennart Preiss/dpa

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