Antisemiten unter Klima-Aktivisten in Lützerath? Shitstorm für Greenpeace und AnnenMayKantereit!

Lützerath - Am Dienstagmorgen hat die Polizei mit der Entfernung von Barrikaden auf der Zufahrt nach Lützerath begonnen, die dort von Klimaaktivisten errichtet wurden. Das Dorf soll demnächst geräumt werden. Der Energieriese RWE will dort Braunkohle abbauen. Die Notwendigkeit ist umstritten. Einziger Gewinner sei RWE, finden die Aktivisten. Sie selbst fielen bei einer Protestveranstaltung am vergangenen Samstag in dem besetzten Ort allerdings selbst negativ auf, von Antisemitismus ist die Rede.

Was während eines Redebeitrages von Klimaschutz-Aktivistin Luisa Neubauer (26, vorne) zu sehen war, gefiel vielen Twitter-Usern nicht.
Was während eines Redebeitrages von Klimaschutz-Aktivistin Luisa Neubauer (26, vorne) zu sehen war, gefiel vielen Twitter-Usern nicht.  © Annette Riedl/dpa

In der Tagesschau-Ausgabe am 8. Januar waren die Proteste in dem umstrittenen Tagebau in Nordrhein-Westfalen Thema (ARD-Mediathek, ab Minute 6:57).

In dem Beitrag über die Veranstaltung war auch die Palästinenserflagge zu erkennen. Besonders gut zu sehen während eines Redebeitrages der Klimaschutz-Aktivistin Luisa Neubauer (26, ab Minute 8:26).

Darüber ärgerten sich viele Twitter-Nutzer, wo das Auftauchen der Flagge direkt aufgegriffen wurde: "In #Luetzerath spricht sie ach so gute @Luisamneubauer auf der Bühne vor einer #Palästina Flagge. Gerade gesehen in der @tagesschau #Klimaterroristen sind und bleiben #antisemiten" (Original übernommen) schrieb etwa User @theSchmalzi.

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Zu sehen war die Flagge ebenfalls in einem Tweet der Umweltschutzorganisation Greenpeace. "#AnnenMayKantereit bedanken sich bei der Mahnwache in #Lützerath mit diesem Song bei allen Aktivisti! #LütziLebt", hieß es dort, während die Fahne im Hintergrund wedelte.

Der Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten. Neben Greenpeace bekam auch die Popband AnnenMayKantereit den Frust der Follower zu spüren.

Kritik von Islamismus-Experte Ahmad Mansour

Der deutsch-israelische Psychologe und Autor arabischer Herkunft, Ahmad Mansour (46).
Der deutsch-israelische Psychologe und Autor arabischer Herkunft, Ahmad Mansour (46).  © Jörg Carstensen/dpa

"Hallo Greenpeace: Was hat die Palästinenserfahne mit dem Thema zu tun?", fragte der bekannte Islamismus-Experte Ahmad Mansour (46) in den Kommentaren.

Antwort von Greenpeace: "Die Fahne hat aus unserer Sicht nichts mit dem Thema zu tun. Wir zeigen hier Aufnahmen eines frei zugänglichen Konzertes bei einem öffentlichen Spaziergang, an dem jede:r Bürger:in teilnehmen konnte."

Doch was hatte sie dort zu suchen? Das fragten sich seitdem auch etliche User:

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  • "Schämt ihr Euch nicht? Euch geht es anscheinend nicht um Umweltschutz!"
  • "Ich nehme an, eine Israel-Flagge sucht man dort vergeblich?"
  • "Antisemiten also auch gleich wieder dabei. Alles unerträglich"
  • "Was hat eine Palästina-Flagge mit Klimaschutz und #Luetzerath zu tun?"
Nicht besser weg kommen die Musiker: "Willkommen bei den Israelhassern. Grund genug, euch vom Plattenteller zu verbannen", "Schade. Bis heute habe ich die gern gehört", hagelte es in den Kommentaren.

Ein Nutzer-Beitrag richtete sich auch an Klimaaktivistin Neubauer: "Was haben übrigens palästinensische Antisemiten bei der Veranstaltung zu suchen, warum werden die akzeptiert? War FfF da nicht schon mal weiter laut Neubauer?"

Titelfoto: Annette Riedl/dpa

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