Über 13.000 neue Sozialwohnungen benötigt: So will Sachsen dem Neubau Beine machen
Dresden - Sachsens Kommunen schätzen, dass sie bis 2025 einen zusätzlichen Bedarf von 13.260 Sozialwohnungen haben. Davon allein entfallen auf die Städte Dresden und Leipzig 11.900 Wohnungen. Doch woher die nehmen? Die Staatsregierung gab am Dienstag grünes Licht für eine neue Förderrichtlinie für Sozialwohnungen.
Künftig wird in ganz Sachsen auch die Modernisierung von bestehendem Wohnraum gefördert - vorausgesetzt, dieser wird anschließend mietpreis- und belegungsgebunden an Menschen mit Wohnberechtigungsschein vermietet.
Zudem winkt Bauherren ein üppiger Bonus bei der staatlichen Beihilfe, wenn sie klimafreundlich (Standard "Effizienzhaus 85") sanieren.
Dresden und Leipzig profitieren besonders. Bisher wurde in beiden Städten vor allem der Neubau von Sozialwohnungen gefördert, nicht die Sanierung.
Angesichts steigender Baukosten wurde der Förderhöchstbetrag je Quadratmeter von 400 auf 580 Euro erhöht. Im aktuellen Doppelhaushaushalt sind für diese Förderung 2023 rund 67 Millionen Euro sowie 2024 knapp 80 Millionen Euro vorgesehen.
Juliane Nagel: "Mieten von 7,50 Euro sind auch dann zu hoch, wenn sie öffentlich gefördert werden"
Thomas Schmidt (62, CDU), Staatsminister für Regionalentwicklung: "Diese Aktualisierungen und die besonders hohe Förderung für energetisch hochwertige Modernisierungen sollen auch einen Beitrag dazu leisten, dass die Bauwirtschaft trotz der aktuell sehr schwierigen Lage weiterhin Aufträge erhält", so der Minister.
Die Leipziger Linken-Abgeordnete Juliane Nagel (44) lobt die neuen Richtlinien. Sie mahnt aber auch: "Mieten von 7,50 Euro sind auch dann zu hoch, wenn sie öffentlich gefördert werden! Die Förderung sollte nicht von der Miethöhe abhängen, sondern davon, in welchem Umfang die Sanierung Nebenkosten einspart."
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