"Ab der fünften und sechsten Klasse": So will Arbeitsminister Heil gleichen Lohn für Frauen erreichen!

Berlin - Der Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (50, SPD) hat anlässlich des internationalen Frauentags im "ZDF-Morgenmagazin" über Möglichkeiten gesprochen, die Lohnunterschiede zwischen beiden Geschlechtern zu verringern. Dafür will der SPD-Politiker bereits in der fünften Klasse ansetzen.

Damit Frauen und Männer künftig fair und gleich bezahlt werden, will Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (50, SPD) das Bild von klassischen Rollenbildern in der Berufswahl abschaffen.
Damit Frauen und Männer künftig fair und gleich bezahlt werden, will Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (50, SPD) das Bild von klassischen Rollenbildern in der Berufswahl abschaffen.  © Bernd Wüstneck/dpa

Für Arbeitsminister Heil liegen den Lohn-Differenzen zwischen Männern und Frauen zwei Ursachen zugrunde.

Einerseits würden Frauen aufgrund von Stereotypen eher "klassische Frauenberufe" wählen, andererseits seien Männer häufiger in Vollzeit tätig, während Frauen öfter in Teilzeit arbeiten. Beides führe zu geschlechterspezifischer Lohndiskriminierung am Arbeitsmarkt.

Der Lohnabstand zwischen beiden Geschlechtern liege derzeit bei 18 Prozent. Deshalb wolle Heil zur Angleichung der Bezahlung "an beiden Ecken ansetzen", erklärte er am Dienstagmorgen gegenüber dem ZDF.

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Auf die Frage der Moderatorin, warum Heil, der seit nun fast fünf Jahren im Amt ist, bisher wenig an dem ungerechten Zustand geändert habe, wies der Arbeitsminister die Kritik von sich: "Mit der Union sind wir nicht weit genug gekommen." Die Ampel-Koalition habe "sich mehr vorgenommen", erklärte Heil weiter.

Als "Hauptursache" sehe er die immer noch klassische Berufswahl.

Hubertus Heil sieht großes Problem bei der Berufswahl

Deshalb wolle der Arbeitsminister das Problem bereits ab der fünften Klasse bekämpfen. "An allen Schulformen" wünsche sich Heil ab der fünften und sechsten Klasse eine "frühere Berufswahl".

Ebenfalls Teil der Gender-Agenda des Arbeitsministers seien die bessere Anfechtbarkeit von Lohndiskriminierung vor Gericht sowie eine Verbesserung des Kita-Angebots in Westdeutschland.

Da der Lohnunterschied zwischen Mann und Frau im Westen (20,6 Prozent) deutlich höher als im Osten (6 Prozent) sei, müsse Westdeutschland in dem Bereich "aufholen", so Heil.

Titelfoto: Bernd Wüstneck/dpa

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