Weniger Polizei-Bewerber als geplant: NRW verfehlt eigenes Ziel deutlich!
Düsseldorf - Nordrhein-Westfalen hat das neue selbst gesteckte Ziel von 3000 Polizeianwärtern im Jahr 2022 verpasst.
Wie aus Unterlagen für den Haushaltsausschuss hervorgeht, wurden im neuen Ausbildungsjahrgang nur 2670 Anwärter eingestellt.
Das sind zwar 70 mehr als ursprünglich vorgesehen, man hatte aber nachträglich Haushaltsmittel für 400 mehr Anwärter bereitgestellt. Die WAZ hatte zuvor berichtet.
Im schwarz-grünen Koalitionsvertrag hatte man festgelegt, jährlich 3000 neue Polizisten einzustellen. Obwohl das Bewerbungsverfahren für 2022 eigentlich schon gelaufen war, sollte das Ziel noch nachträglich umgesetzt werden - was nicht gelang.
FDP-Fraktionsvize Ralf Witzel (50) kritisierte: "Die Schaffung neuer Stellen ist oft nur Symbolpolitik, wenn diese gar nicht erst besetzt werden können.
Unbesetzte Stellen gefährden zunehmend staatliche Handlungsfähigkeit in Kernbereichen und damit auch Fragen der Gerechtigkeit." Witzel forderte eine "neue Kreativität und Attraktivität im öffentlichen Dienst".
Im aktuellen Bewerbungsverfahren, bei dem Anwärter für den Start im kommenden Jahr gesucht werden, hatte man die Frist um vier Wochen verlängert. Auch die Mindestgröße von Bewerbern von 1,63 Meter wurde inzwischen aufgeweicht, um mehr geeignete Bewerber zu finden.
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