"No-go-Areas": Fast Hälfte der Großstädter kennt Gebiete, die man alleine meiden sollte
Stuttgart - Eine überwältigende Mehrheit der Baden-Württemberger wünscht sich mehr Polizisten im Land.
In einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag aller Tageszeitungen im Südwesten stimmten dem 92 Prozent der Befragten zu.
94 Prozent fordern eine bessere Ausrüstung der Polizei. 89 Prozent wollen, dass die Polizei mit mehr Beamten in der Öffentlichkeit präsent ist.
82 Prozent sprachen sich dafür aus, öffentliche Plätze verstärkt mit Videokameras zu überwachen. Zwei Drittel sind der Ansicht, dass eine stärkere Überwachung von Telefonaten, Chats und Internetverkehr bei dringendem Tatverdacht gerechtfertigt ist.
Innenminister Thomas Strobl (60, CDU) erhält laut Umfrage ein schlechtes Zeugnis: Nur zwölf Prozent meinen, dass er genug tue, damit die Polizei ausreichend auf die Verbrechensbekämpfung vorbereitet sei. 59 Prozent finden, dass er mehr tun müsste.
Das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger ist allerdings hoch: 86 Prozent schätzen ihren eigenen Wohnort als sehr sicher oder sicher ein.
Fast die Hälfte der Großstädter kennt "No-go-Areas"
Ein Stadt-Land-Gefälle gibt es im Bereich der sogenannten "No-go-Areas". 46 Prozent der Großstädter kennen Gebiete, in die sie nachts nicht alleine gehen möchten. In den Dörfern sind es nicht einmal halb so viele.
Eine Zwei-Drittel-Mehrheit hält die Überwachung der "Querdenker"-Bewegung durch den Verfassungsschutz für eine richtige Entscheidung. Nur 21 Prozent halten diese Maßnahme für übertrieben.
Beim sogenannten BaWü-Check geben die Tageszeitungen im Südwesten bis zur Landtagswahl im März jeden Monat eine Umfrage in Auftrag, um repräsentative Ergebnisse zu Themen wie Bildung, Verkehr und Wirtschaft zu erhalten.
An der Aktion nehmen 78 Zeitungstitel aus 45 Verlagen teil. Die aktuelle Umfrage stützt sich auf 1010 repräsentativ geführte Online-Interviews mit Bürgerinnen und Bürgern in Baden-Württemberg ab 18 Jahren vom 8. bis 21. Januar.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa