Panne nach Islamisten-Razzia: Innenministerium will Luxus-Modemarke sperren

Berlin - Peinliche Panne im Innenministerium: Statt den YouTube-Channel des inzwischen verbotenen Islamisten-Vereins "Islamisches Zentrum Berlin" zu sperren, hat die Faeser-Behörde den Kanal von Modemarke Chanel auf die Verbotsliste gesetzt.

Ups! Nancy Faesers Mitarbeiter haben sich vertan.
Ups! Nancy Faesers Mitarbeiter haben sich vertan.  © Tobias SCHWARZ/AFP

Am Mittwochmorgen stürmten Polizisten in vier deutschen Städten Objekte, die mit dem Verein "Islamisches Zentrum Hamburg" in Verbindung stehen. Moscheen wurden geschlossen, Beweise gesichert, Vermögenswerte einkassiert.

"Dem Treiben dieser Islamisten haben wir damit ein Ende gesetzt", erklärte Nancy Faeser (54, SPD) am Morgen.

Doch nun wurde bekannt, dass die Faeser-Behörde wohl etwas übers Ziel hinausgeschossen ist.

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Denn: Statt den YouTube-Kanal des Berliner Ablegers zu sperren, stand in der Verbotsverfügung plötzlich der Link zum Kanal des Modeunternehmens Chanel. Das berichtet der Journalist Lennart Pfahler bei Twitter. Die YouTube-Präsenz des französischen Modeunternehmens (2,59 Millionen Abonnenten) ist weiterhin online.

Ebenso war am Abend der YouTube-Kanal des "Islamischen Zentrums Berlin" noch zu finden. Das letzte Video wurde vor vier Jahren hochgeladen, 33 Profile folgen dem Kanal.

Innenministerium will Chanel verbieten

Im Bundesanzeiger veröffentlichte das Innenministerium die Verbotsverfügung.
Im Bundesanzeiger veröffentlichte das Innenministerium die Verbotsverfügung.  © Montage: Bundesanzeiger
Der Islamisten-Kanal war am Mittwochabend (Stand 19.25 Uhr) noch nicht gesperrt.
Der Islamisten-Kanal war am Mittwochabend (Stand 19.25 Uhr) noch nicht gesperrt.  © Screenshot: Youtube

Was ist das sogenannte "Islamische Zentrum Hamburg"

In diesem Gebäude war das sogenannte "Islamische Zentrum Berlin" untergebracht.
In diesem Gebäude war das sogenannte "Islamische Zentrum Berlin" untergebracht.  © Sven Käuler/TNN/dpa

Der vom iranischen Mullah-Regime gesteuerte und nun verbotene Hamburger Moscheeverein verbreitete jahrelang nachweislich islamistische Ideologie, stand terroristischen Organisationen nahe und arbeitete gegen das Grundgesetz. Ein Verbot: eigentlich längst überfällig.

Und so kam es bereits am 16. November zu Durchsuchungen in 55 Objekten in sieben Bundesländern. Man habe damals umfassende Beweismittel sicherstellen können und seitdem ausgewertet, hieß es vom Innenministerium

Doch erst am heutigen Mittwoch, also fast acht Monate später, folgte das Verbot.

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Erstmeldung vom 24. Juli, um 20.20 Uhr; letztes Update um 20.36 Uhr.

Titelfoto: Montage: Tobias SCHWARZ / AFP,

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