Mit Wasserstoff ans Ziel: NRW-Verkehrsbetrieb nimmt umweltfreundliche Busse in Betrieb
Kerpen - Mit Diesel betrieben verbraucht ein Linienbus normalerweise bis zu 50 Liter Sprit auf 100 Kilometer. Nicht gerade umweltfreundlich, das weiß auch die Verkehrsgesellschaft Rhein-Erft. Der Betrieb hat deswegen, auch dank Fördergelder des Bundes, jetzt seine ersten beiden Wasserstoff-Busse zum Einsatz gebracht.
Wie das Unternehmen mitteilte, sind ab sofort zwei der mit Wasserstoff betankten Busse auf den Linien des Rhein-Erft-Verkehrsnetzes unterwegs.
Angetrieben werden die Busse mit einer 70 Kilowatt-Stunden starken Brennstoffzelle. Diese wandelt den getankten Wasserstoff in Strom um und treibt so den Bus emissionsfrei an.
Die Reichweite soll so bei etwa 700 Kilometern liegen und damit bei mehr als den meisten Elektroautos, die aktuell auf dem Markt sind.
Die beiden Wasserstoff-Busse wurden mithilfe von Fördergeldern des Bundes angeschafft - insgesamt hatte die Regierung dafür im Fall der RVEG 7,5 Millionen Euro bereitgestellt.
Das war allerdings schon im Jahr 2022. Verzögert hatte sich die Anschaffung, weil der ursprünglich angefragte Hersteller "Van Hool" zwischenzeitlich Insolvenz anmelden musste und letztendlich nicht liefern konnte. Stattdessen hatte nun "Solaris" die Busse produziert.
Teuer in der Anschaffung, langlebig im Betrieb: RVEG glaubt an Rentabilität
Weitere Busse sollen nun folgen. Bis 2030 will der Verkehrsbetrieb seine gesamte Flotte auf den deutlich umweltfreundlicheren Wasserstoffantrieb umstellen.
Ein ambitioniertes Ziel: Aktuell hat das Unternehmen noch 109 Dieselbusse im Bestand. Zumal die Anschaffung der mit Wasserstoff betriebenen Fahrzeuge aktuell noch doppelt so teuer wie ein konventioneller Bus ist.
Damit das am Ende aufgeht, glaubt der Betrieb aber auch, dass sich die neuen Busse vor allem beim Thema Unterhaltskosten rentieren werden.
Titelfoto: RVEG/Christopher Lambers