Klimaaktivisten nahmen Warhols Suppengemälde ins Visier
Canberra - Zwei Klimaschutz-Aktivistinnen der Gruppe STOPFFS ("Stop Fossil Fuel Subsidies") haben sich an die berühmten Suppengemälde von Pop-Art-Künstler Andy Warhol geklebt. Das beweisen sie bildlich auf ihrem Twitter-Account.
Die mit Glas geschützten Kunstwerke wurden von den zwei Aktivistinnen zuerst mit Sprühdosen bemalt. Anschließend klebten sie sich an den Scheiben fest. Dieser visuelle Protest wurde gestützt durch die Rufe: "Wir befinden uns im Klimanotstand." Noch bevor der Kleber getrocknet war, konnten die zwei Frauen von den Kunstwerken entfernt werden.
In einem Statement bestreitet die Gruppe, dass es sich bei ihrer Aktion um Vandalismus handelte.
Es sei vielmehr der Akt von "zwei mutigen und besorgten Australierinnen", berichtet Canberra Weekly. Die Aktion, sagt die Gruppe weiter, sei "genau geplant gewesen, um gewaltfrei abzulaufen und keine Schäden oder Verletzungen zur Folge zu haben".
Die Gruppe, die sich kurz STOPFFS nennt, hat es sich als Ziel gesetzt, auf die Missstände in Australien hinzuweisen: "Während Australier kaum ihre Energiekosten bezahlen können [...] und sich zwischen dem Kauf von Essen oder Medikamenten entscheiden müssen, gibt unsere Regierung 22.000 Tausend australische Dollar pro Minute zur Förderung fossiler Brennstoffe aus. Das muss jetzt aufhören."
Die Nationalgalerie in Canberra ist auch ein Ort, an dem Performances zwischen den Künsten stattfinden können. Aktionen dieser Art möchte die Galerieleitung aber nicht fördern und verzichtet auf weitere Kommentare.
Was es mit Campbell's Dosensuppen von Warhol auf sich hat
Joseph Campbell, ein Früchte- und Gemüseverkäufer und Abraham Anderson, ein Verpacker, taten sich 1869 in Camden, New Jersey zusammen.
Das Resultat: Dosensuppen, die aus den US-Amerikanischen Haushalten schon bald nicht mehr wegzudenken waren. Bis heute, über 150 Jahre nach Firmengründung, gibt es Campbell's Dosensuppen immer noch.
Weltberühmtheit erlangte die US-amerikanische Alltagsspeise, nachdem Andy Warhol sie 1962 in leichten Variationen mit Polymerfarbe auf 32 Leinwände gemalt hatte.
Die Aktivistengruppe STOPFFS nutzte dieses Kunstwerk nun in der australischen Nationalgalerie in Canberra, um auf sich und damit ihr politisches Programm aufmerksam zu machen:
Es gehe der Gruppe um den sofortigen Stopp der Förderung von fossilen Brennstoffen.
Klimaaktivisten haben Vorliebe für Kunstwerke entwickelt
In vergangener Zeit haben Klimaaktivisten wiederholt versucht, mit Aktionen vor oder an Kunstwerken auf den aus ihrer Sicht eklatanten Mangel von Klimaschutz hinzuweisen.
Ein besonders beliebtes Mittel ist dabei, sich selbst irgendwo festzukleben. Gemälde stehen da gerade hoch im Kurs.
Picasso in Melbourne, Mona Lisa in Paris oder Das Mädchen mit dem Perlenohrring in Den Haag waren Ziele ähnlicher Protestaktionen.
Keines der genannten Kunstwerke wurde dabei je beschädigt.
Obwohl niemand verletzt worden ist und das Kunstwerk unversehrt blieb: Strafen dürften für die Aktivistinnen der Gruppe dennoch zu erwarten sein.
Titelfoto: Twitter Screenshot Stop Fossil Fuel Subsidies