Klima-Rebellen knebeln Einstein und Co: "Höchste Zeit, dass wir uns nach Realität richten"

Berlin - Aktivisten der Gruppe Scientist Rebellion haben in einer Nacht- und Nebel-Aktion die Statuen bekannter Wissenschaftler in Berlin geknebelt.

Neben Albert Einstein (l.) ist auch die Büste von Konrad Zuse, der als Vater der modernen Computertechnik gilt, geknebelt worden.
Neben Albert Einstein (l.) ist auch die Büste von Konrad Zuse, der als Vater der modernen Computertechnik gilt, geknebelt worden.  © Scientist Rebellion Germany (Bildmontage)

"Wir befinden uns in einer Situation, wo die Machthaber:innen aus Politik und Medien es den Wissenschaflter:innen nicht ermöglichen, ihre Erkenntnisse in ihrer Brisanz gesamtgesellschaftlich weiterzutragen - dabei ist es höchste Zeit, dass wir uns nach der Realität der Klimakrise richten!", postulierte der Mathematiker Dr. Fabian Telschow.

Insgesamt wurden sechs Skulpturen in der Nacht zu Montag von den Klimaaktivisten präpariert, wie es in einer Pressemitteilung hieß.

Auf den weißen Knebeln haben die Mitglieder der Gruppe die Abkürzung IPCC geschrieben. Diese steht für den Intergovernmental Panel on Climate Change, der auch als Weltklimarat bezeichnet wird.

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Der IPCC ist eine zwischenstaatliche Institution, die 1988 ins Leben gerufen wurde und die Aufgabe hat, politischen Entscheidungsträgern den neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung zum Klimawandel zusammenzustellen.

Scientist Rebellion: Wissenschaftswelt bleibt zum Thema Klimawandel weitgehend ungehört

Mitglieder der Gruppe Scientist Rebellion haben Karl Marx und Friedrich Engels mundtot gemacht.
Mitglieder der Gruppe Scientist Rebellion haben Karl Marx und Friedrich Engels mundtot gemacht.  © Scientist Rebellion Germany

Zudem hängen den Statuetten Schilder um den Hals, die mit einem QR-Code versehen sind, über den Interessierte zu einer Webseite von Scientist Rebellion gelangen.

Aber wozu nun eigentlich der Knebel? Damit will die Gruppe darauf aufmerksam machen, dass "die Wissenschaftswelt sich schon lange bemüht, das Ausmaß der Klimakatastrophe bekannt zu machen und dabei weitgehend ungehört bleibt".

Das liege daran, dass die bevorstehende Katastrophe unter anderem durch politischen Populismus und über viele Medien verbreitete Desinformationen kleingeredet oder sogar geleugnet werde, hieß es weiter in dem Statement.

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Neben Karl Marx, Friedrich Engels, Konrad Zuse, Adolph Diesterweg und Edith Stein gehörte auch Albert Einstein zu den Wissenschaftlern, die mundtot gemacht wurden. Letzterer habe sich bereits 1949 kritisch über die Medienwelt und deren Kontrolle über die Weitergabe von Informationen geäußert.

Titelfoto: Scientist Rebellion Germany (Bildmontage)

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