Klima-Aktivisten schütten Tomatensuppe über van-Gogh-Gemälde
London (England) - Tomaten für's Klima? Am heutigen Freitag haben zwei Aktivisten der britischen Umweltschutz-Gruppe "Just Stop Oil" Dosensuppe auf das weltberühmte Gemälde "Sonnenblumen" von Vincent van Gogh (†37) in der Nationalgalerie in London geworfen. Anschließend klebten sie ihre Hände mit Sekundenkleber an die Wand.
"Was ist mehr wert? Kunst oder Leben? Ist [Kunst] mehr wert als Essen, mehr als die Gerechtigkeit? Macht Ihr Euch mehr Sorgen um den Schutz eines Gemäldes, als um den Schutz unseres Planeten und der Menschen darauf?", mit diesen Worten wandte sich eine junge Frau mit pinken Haaren am Freitag an die Besucher der Galerie – und steckte ihnen dabei die leere Dose entgegen.
Videos der Aktion kursieren derzeit auf diversen Social-Media-Plattformen. Auch der offizielle Twitter-Account der Klimaaktivisten teilte Bilder und Clips mit den Worten:
"In dieser Galerie werden die Kreativität und die Brillanz der Menschen gezeigt, doch unser Erbe wird durch die Untätigkeit unserer Regierung in Bezug auf die Klima- und Lebenskostenkrise zerstört."
Die klare Forderung: Die britische Regierung soll sofort aufhören, in fossile Energien wie Öl und Gas zu investieren.
Außerdem soll schnellstmöglich gegen die steigenden Lebenshaltungskosten vorgegangen werden.
"Millionen Briten werden es sich nicht einmal leisten können, in diesem Winter eine Dose Suppe aufzuwärmen", schreibt die Gruppe weiterhin und begründet zugleich die Entscheidung für die Tomaten auf dem Gemälde.
Auf Twitter teilte die Klimaorganisation "Just Stop Oil" ein Video der Tomatensuppe-Attacke auf "Sonnenblumen":
Das Gemälde, welches den Aktivisten zum Opfer gefallen war, wurde im August 1888 von van Gogh in Südfrankreich gemalt, gehört zu den bekanntesten Werken des Künstlers und ist heute knapp 50 Millionen Euro wert. Ruiniert wurde es durch die Attacke übrigens nicht: Die "Fünfzehn Sonnenblumen in einer Vase" sind hinter Glas geschützt.
Klima-Aktivisten nahmen auch schon Gemälde in Deutschland ins Visier
Derartige Aktionen gab es übrigens auch schon in Deutschland: So klebten sich Mitglieder der Gruppe "Letzte Generation" am 23. August an den Rahmen der "Sixtinischen Madonna" in der Dresdner Gemäldegalerie und einen Tag später an den Rahmen des Gemäldes "Gewitterlandschaft mit Pyramus und Thisbe" von Nicolas Poussin im Frankfurter Städel-Museum.
Titelfoto: Twitter/Screenshot/JustStop_Oil