ZDF-Politbarometer: Olaf Scholz in Deutschland so unbeliebt wie noch nie!

Mainz/Berlin - Der anhaltende Streit in der Ampel-Koalition, der sich durch die fehlenden Millionen im Bundeshaushalt nach dem Urteil des Verfassungsgerichts noch verschärft hat, macht in der Gunst der Wähler vor allem der SPD und Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) zu schaffen.

Olaf Scholz (65, SPD) hat im aktuellen ZDF-Politbarometer den schlechtesten Sympathiewert seit seinem Amtsantritt eingefahren.
Olaf Scholz (65, SPD) hat im aktuellen ZDF-Politbarometer den schlechtesten Sympathiewert seit seinem Amtsantritt eingefahren.  © Michael Kappeler/dpa

Laut dem aktuellen ZDF-Politbarometer sagen nur noch 11 Prozent der befragten Wahlberechtigten, dass das Verhältnis zwischen SPD, Grünen und FDP eher gut sei, 82 Prozent halten es dagegen für eher schlecht (der Rest zu 100 Prozent antwortete mit "Weiß nicht").

Dementsprechend wird auch die Arbeit der Bundesregierung weiterhin sehr kritisch gesehen. So stellen 60 Prozent der Menschen in Deutschland der Ampelkoalition ein schlechtes Zeugnis aus, nur 35 Prozent sind mit der Regierung zufrieden.

Bei der Beurteilung der zehn prominentesten deutschen Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitiker nach Sympathie und Leistung hat Olaf Scholz viel an Zustimmung eingebüßt.

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Finanzpolitik SPD stellt Steuerreform vor: Merz völlig entsetzt

Auf einer Skala von +5 bis -5 wird er von den für das Politbarometer befragten Wahlberechtigten mit -0,4 bewertet - der schlechteste Wert, seitdem er Bundeskanzler ist. Bei der letzten Umfrage vor zwei Wochen lag er noch bei -0,1. Zurzeit teilt er sich mit CDU-Chef Friedrich Merz (68) den sechsten Platz.

82 Prozent der befragten Wahlberechtigten schätzen das Verhältnis zwischen den einzelnen Parteien in der Regierungskoalition als eher schlecht ein.
82 Prozent der befragten Wahlberechtigten schätzen das Verhältnis zwischen den einzelnen Parteien in der Regierungskoalition als eher schlecht ein.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen
Klare Tendenz: Das Zeugnis, das die Menschen in Deutschland ihrer Regierung ausstellen, wird immer schlechter.
Klare Tendenz: Das Zeugnis, das die Menschen in Deutschland ihrer Regierung ausstellen, wird immer schlechter.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Verteidigungsminister Boris Pistorius führt Politiker-Ranking unangefochten an

Das Ranking wird weiter angeführt von Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD), der bei +1,8 liegt. Es folgen mit großem Abstand der CSU-Vorsitzende Markus Söder (56) mit +0,1, Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) mit -0,2, Wirtschaftsminister Robert Habeck (54, Grüne) mit -0,3 und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) mit -0,4.

Hinter Merz und Scholz rangieren Finanzminister Christian Lindner (44, FDP) mit -0,5, Sahra Wagenknecht (54, parteilos) mit -1,3 und Alice Weidel (44, AfD) mit -2,6.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) führt das Politiker-Ranking weiterhin souverän an.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) führt das Politiker-Ranking weiterhin souverän an.  © Christophe Gateau/dpa

Klarer Vorsprung für CDU/CSU, wenn jetzt Bundestagswahl wäre

Wenig Veränderung zur letzten Umfrage vor zwei Wochen gibt es, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre. Hier wären CDU/CSU mit 31 Prozent (plus 1) weiterhin klar stärkste Fraktion. Es folgen AfD mit 22 Prozent (plus 1), SPD (minus 1) und Bündnis 90/Grüne (unverändert) mit jeweils 15 Prozent.

Um den Einzug in den Bundestag zittern müsste weiterhin die FDP, die auf 5 Prozent (unverändert) käme. Nicht mehr im Parlament vertreten wäre die Linke mit 4 Prozent (unverändert). Alle anderen Parteien kämen gemeinsam auf 8 Prozent (minus 1), wobei keine der kleinen Parteien mindestens 3 Prozent erreichen würde.

Mit 31 Prozent wäre die Union klar stärkste Fraktion, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre.
Mit 31 Prozent wäre die Union klar stärkste Fraktion, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Wie immer wurde die Umfrage für das aktuelle ZDF-Politbarometer durchgeführt von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen, die vom 21. bis 23. November insgesamt 1242 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch befragte.

Titelfoto: Bild-Montage: ZDF/Forschungsgruppe Wahlen, Michael Kappeler/dpa

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