Steuererklärung: NRW-Finanzämter setzen auf Hilfe von KI-Chatbots

Von Volker Danisch

Düsseldorf - Steuererklärungen sollen mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) in Nordrhein-Westfalen schneller bearbeitet werden.

Ab Mai wird in vier Pilot-Finanzämtern in NRW erstmals ein KI-Modul zur Unterstützung der Steuerveranlagung eingesetzt. (Symbolbild)  © Bernd Weißbrod/dpa

Ab Mai werde in den vier Pilot-Finanzämtern Brühl, Bielefeld-Außenstadt, Hamm und Lübbecke erstmals ein KI-Modul zur Unterstützung der Steuerveranlagung eingesetzt, sagte Finanzminister Marcus Optendrenk (55, CDU).

So könnten Muster in Steuerdaten erkannt und Fälle mit geringem Prüfbedarf herausgefiltert werden, die automatisiert verarbeitet und schneller abgeschlossen würden.

Gestartet werde bei dem Pilotprojekt mit klassischen Arbeitnehmerfällen: Steuererklärungen mit Einkünften aus nicht selbständiger Arbeit, Kapitalerträgen, Vorsorgeaufwendungen, Sonderausgaben, haushaltsnahen Dienstleistungen und ähnlichen Bereichen. Eine Ausweitung auf anders gelagerte Fälle sei bereits in Planung.

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Auch für die Beschäftigten bringe die KI Vorteile, die sich seltener mit einfachen Fällen befassen müssten und sich stärker auf umfangreiche und schwierigere Fälle konzentrieren könnten.

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7,3 Millionen Einkommensteuerfälle bei NRW-Finanzämtern

KI-Chatbots wie ChatGPT sind in den NRW-Finanzverwaltungen schon jetzt für den dienstlichen Gebrauch freigegeben. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die NRW-Finanzämter betreuen nach Ministeriumsangaben 7,3 Millionen Einkommensteuerfälle. Innerhalb von zwei Wochen bis fünf Monaten werden demnach über 95 Prozent aller Einkommensteuererklärungen bearbeitet.

Beim KI-Einsatz in der Steuerveranlagung sieht das Landesfinanzministerium Nordrhein-Westfalen in einer Vorreiterrolle unter den Bundesländern.

Bereits jetzt seien KI-Chatbots wie ChatGPT und Google Gemini für den dienstlichen Gebrauch unter klaren Rahmenbedingungen und unter Wahrung des Steuergeheimnisses freigegeben worden – etwa zur Texterstellung, Recherche oder Bildgenerierung, erklärte das Ministerium.

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Im neuen Rechenzentrum in Kaarst bei Düsseldorf, das derzeit im Bau ist, soll eigene KI-Hardware betrieben werden.

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