Bürger getäuscht? Friedrich Merz stürzt in der Wählergunst ab
Mainz - Noch vor der Bundestagswahl 2025 haben Friedrich Merz (69) und die Union hohe zusätzliche Schulden abgelehnt. Jetzt wird die Schuldenbremse doch gelockert. Ist das Wählertäuschung?

Unter anderem das wurden die Menschen in Deutschland für das aktuelle ZDF-Politbarometer gefragt.
Eine große Mehrheit von 73 Prozent ist demnach der Meinung, Merz und die Union hätten somit die Wähler getäuscht - immerhin 44 Prozent der Anhänger von CDU/CSU teilen diese Meinung.
Das hat laut Politbarometer auch direkten Einfluss, wie die befragten Wahlberechtigten den designierten neuen Bundeskanzler Merz sehen.
So ist die Zustimmung für ihn als Bundeskanzler im Vergleich zum vorigen Politbarometer vor zwei Wochen deutlich zurückgegangen. Fanden es Anfang März noch 44 Prozent gut, wenn Merz Bundeskanzler wird, so sind es jetzt 37 Prozent.
Dass der 69-Jährige seine Arbeit als Regierungschef gut machen wird, glauben zurzeit noch 45 Prozent. Vor zwei Wochen waren es 53 Prozent.


Friedrich Merz und Markus Söder verlieren an Beliebtheit

Auch bei der Beurteilung der aktuell nach Ansicht der Befragten wichtigsten Politikerinnen und Politiker in Deutschland stürzt Merz ab. Hierbei werden diese nach Sympathie und Leistung auf einer Skala von +5 bis -5 bewertet.
Den besten Durchschnittswert hat nach wie vor Verteidigungsminister Boris Pistorius (65, SPD) mit +2,0 (Anfang März: +2,2). Es folgen die beiden Wiedereinsteiger Gregor Gysi (77, Linke) mit +1,1 und Lars Klingbeil (47, SPD) mit +0,7.
Auf Platz vier liegt Robert Habeck (55, Grüne) mit -0,2 (+0,1) und auf fünf Annalena Baerbock (44, Grüne) mit -0,5 (-0,3). Erst dahinter reiht sich Merz mit -0,5 ein - Anfang März wurde er noch mit +0,1 beurteilt. Auch CSU-Chef Markus Söder (58, CSU) verschlechtert sich von -0,1 auf -0,6.
Die Schlusslichter bilden Olaf Scholz (66, SPD) mit -0,7 (-0,7), Sahra Wagenknecht (55, BSW) mit -1,4 (-1,9) und Alice Weidel (46, AfD) mit -2,5 (-2,6).

Wie immer wurde die Umfrage zum Politbarometer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt, die in der Zeit vom 18. bis 20. März 2025 1305 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch und online interviewte.
Titelfoto: Bild-Montage: Michael Kappeler/dpa, ZDF/Forschungsgruppe Wahlen