Wut auf Gesundheitspolitik der Ampel: 400 Apotheken in Thüringen dicht
Weimar - Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung sind am Mittwoch in Thüringen mehrere Hundert Apotheken zumindest zeitweise geschlossen geblieben.
Allein bis zum Mittag hätten sich rund 400 von den insgesamt etwa 500 Apotheken an der Aktion beteiligt, sagte der Vorsitzende des Thüringer Apothekerverbandes, Stefan Fink, auf Anfrage. Das seien mehr als 80 Prozent der Apotheken im Freistaat.
Die Organisationen der Pharmazeuten wollen mit dem bundesweiten Aktionstag unter anderem eine Honoraranhebung erreichen. "Wir brauchen dringend mehr Geld aus der gesetzlichen Krankenversicherung für die Apotheken", betonte Fink.
Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (54, Linke) zeigte Verständnis für die Proteste. Sie sieht vor allem den Bund gefordert, "die Probleme anzugehen, statt abzuwinken", wie sie mitteilte.
Im Vorfeld hatten der Verband und die Landesapothekerkammer auf einen seit Jahren zu beobachtenden Apothekenschwund verwiesen. Die Zahl sei seit 2010 von 583 auf derzeit etwa 500 gesunken.
Neben wirtschaftlichen Gründen sehen die Apotheker fehlenden Nachwuchs bei Fachpersonal als einen Grund für die Entwicklung an.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa