Virologe Schmidt-Chanasit warnt vor 2G: Besser wäre 1G!
Berlin - Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit (42) hat davor gewarnt, die Wirkung von 2G-Regeln, also der Zulassung nur von Geimpften und Genesenen zu Veranstaltungen, zu überschätzen. 2G gebe eine "Scheinsicherheit", sagte Schmidt-Chanasit am Samstag im Deutschlandfunk.
Auch Geimpfte könnten sich infizieren und das Virus übertragen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit geringer sei.
Wenn man wirklich Sicherheit wolle, helfe nur 1G weiter - also alle zu testen, egal ob geimpft, ungeimpft oder genesen. Das sollte vor allem für problematische Bereiche gelten, wo vulnerable Menschen gefährdet seien.
Man sollte das wichtige Instrument des Testens nicht aus der Hand geben, mahnte der Virologe.
Er warb zugleich für eine "Testoffensive" und kritisierte, dass die kostenlosen Bürgertests Mitte Oktober abgeschafft wurden.
Österreich hatte am Freitag im Kampf gegen die vierte Corona-Welle beschlossen, eine bundesweite 2G-Regel einzuführen. Menschen ohne Impfung oder Nachweis der Genesung dürfen ab Montag keine Lokale, Friseure und Veranstaltungen mehr besuchen. Dasselbe gilt für den Zutritt zu touristischen Betrieben.
In Deutschland setzt ab Montag als erstes Bundesland Sachsen die 2G-Regel in Teilen des öffentlichen Lebens flächendeckend und verpflichtend um.
Titelfoto: dpa/Christian Charisius