Karl Lauterbach will diese Kassenleistung streichen!
Berlin - Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) hat einige Sparvorschläge, um die massive Finanzierungslücke bei der gesetzlichen Krankenversicherung (wenigstens ansatzweise) zu schließen. Einer davon könnte bei vielen Menschen für Aufregung sorgen.
Der Gesetzlichen Krankenversicherung (GVK) fehlen seit der Coronapandemie jährlich Milliardenbeträge. Für 2024 schätzt der Spitzenverband die finanzielle Lücke auf 3,2 Milliarden Euro, wie die Vorstandsvorsitzende Dr. Doris Pfeiffer im Oktober in einem Statement erklärte.
Bislang wurde dieses Minus durch Steuermittel ausgeglichen, doch aufgrund der diesjährigen prekären Haushaltslage ist diese Lösung nun keine Option mehr.
Stattdessen muss die GVK an anderer Stelle sparen - und Gesundheitsminister Lauterbach hat eine sehr gute Idee, welche das sein könnte.
"Homöopathie macht als Kassenleistung keinen Sinn", schrieb der SPD-Politiker auf der Online-Plattform X. "Die Grundlage unserer Politik muss die wissenschaftliche Evidenz sein." Auch den Klimawandel könne man "nicht mit Wünschelruten bekämpfen".
Homöopathische Arzneimittel bestehen meist aus pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Substanzen, die stark verdünnt beispielsweise in Form von kleinen Kügelchen, genannt Globuli, eingenommen werden. Wissenschaftlicher Konsens ist, dass für die Behandlungen keine Wirkung nachgewiesen ist, die über einen Placebo-Effekt hinausgeht.
Karl Lauterbach will Homöopathie als Kassenleistung streichen
Empfehlungspapier: "Unnötige Ausgaben der Krankenkassen vermeiden"
Wie der Spiegel berichtete, verschickte Lauterbachs Ministerium ein Empfehlungspapier an andere Ministerien, in dem die Einspar-Möglichkeiten begründet wurden. Darin heiße es: "Leistungen, die keinen medizinisch belegbaren Nutzen haben, dürfen nicht aus Beitragsmitteln finanziert werden."
Und weiter: "Aus diesem Grund werden wir die Möglichkeit der Krankenkassen, in der Satzung auch homöopathische und anthroposophische Leistungen vorzusehen, streichen und damit unnötige Ausgaben der Krankenkassen vermeiden." Zusatzversicherungen sollen aber weiter möglich sein.
Bereits im Oktober 2022 sprach Lauterbach von einer Streichung der Homoöpathie als Kassenleistung.
"Obwohl die Homöopathie vom Ausgabenvolumen nicht bedeutsam ist, hat sie in einer wissenschaftsbasierten Gesundheitspolitik keinen Platz", sagte er damals dem Spiegel. Dem Blatt zufolge würden durch die Maßnahme höchstens zehn Millionen Euro eingespart.
Titelfoto: Hannes P. Albert/dpa