Hat es sich "ausgekügelt"? Ärztekammer streicht Homöopathie-Weiterbildung im Ländle
Stuttgart - In Baden-Württemberg wird die Weiterbildung für Homöopathie nach dem Willen der Landesärztekammer gestrichen.
Das entschied die Vertreterversammlung der Kammer. Zwei Jahre lang hatte die Debatte um das Thema heftige Wellen geschlagen. Im Juli 2022 hatte die Vertreterversammlung schon einmal dafür gestimmt, die Zusatzbezeichnung Homöopathie aus der Weiterbildungsordnung in Baden-Württemberg zu streichen.
Zusatzweiterbildungen seien spezielle Qualifikationen und stellten generell keine Voraussetzung für Diagnostik und Therapie dar, wie es in einer Mitteilung der Ärztekammer nun hieß. Die Weiterbildung Homöopathie solle nicht mehr angeboten werden.
Das Sozialministerium muss zunächst aber noch prüfen, ob alle formalen Vorgaben eingehalten wurden. Eine Verhältnismäßigkeitsprüfung der Kammer hatte zuvor keine Bedenken ergeben.
Die Behandlung von Patienten in Baden-Württemberg mit homöopathischen Methoden und Mitteln werde durch diesen Schritt weder eingeschränkt noch verboten, betonte die Kammer. Mediziner, die die Weiterbildung bereits absolviert haben oder momentan noch dabei sind, wären von der Änderung nicht betroffen.
Die Homöopathie-Weiterbildung gab es bisher außer in Baden-Württemberg nur noch in Sachsen und Rheinland-Pfalz. Auch die Bundesärztekammer hatte sich 2022 für die Streichung ausgesprochen.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa