Unterbringung von Flüchtlingen: Container-Alternative in Thüringen
Erfurt - Die Unterbringungsmöglichkeiten des Landes für Geflüchtete sind begrenzt - zum Leidwesen der Kommunen. Eine Unterkunft in Hermsdorf ist keine Dauerlösung. Als Alternative kommen jetzt auch Container ins Spiel.
Thüringen will die Landeskapazitäten für Flüchtlinge auf bis zu 2500 Plätze aufstocken und sucht Alternativen für die Einrichtung in Hermsdorf.
Sollte die Suche nach einer Immobilie keinen Erfolg haben, müsste es Übergangslösungen auch mit Unterkünften in Containern geben, sagte Staatskanzleiminister Benjamin-Immanuel Hoff (47, Linke) am Dienstag in Erfurt.
Die Unterkunft in Hermsdorf (Saale-Holzland-Kreis) ist eine Halle, Geflüchtete könnten dort maximal einige Wochen untergebracht werden, sagte Hoff.
Die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl, die in der Vergangenheit immer wieder mit mehr als 1000 Menschen überbelegt war, solle im Regelfall auf die Unterbringung von 800 Migranten begrenzt werden, kündigte der Minister an.
Ende vergangener Woche waren dort nach Verlegungen nach Hermsdorf weniger als 1000 Menschen untergebracht. In Suhl sei im Gegensatz zur Außenstelle in Eisenberg auch keine Aufstellung von Containern geplant. "In Suhl bestehen keine Erweiterungsmöglichkeiten."
Temporäre Alternativen
In Eisenberg gibt es laut Hoff derzeit etwa 130 Plätze. Es solle mindestens eine Verdopplung erfolgen - mit Containern. "Es gibt konkrete Planungen", sagte er. Hermsdorf hat nach früheren Angaben 720 Plätze - die laut Hoff wegen der schwierigen Bedingungen der Halle aber nie komplett genutzt seien.
Bei der Suche nach einer Immobilie für eine neue Aufnahmestelle des Landes erwartet das Landesamt für Bau und Verkehr nach eigenen Angaben Angebote bis zum 22. September. Gesucht werde ein "Bestandsobjekt" mit einer Fläche von rund 4100 Quadratmetern zur Anmietung. Geplant sei ein Mietverhältnis für zunächst fünf Jahre.
Es gehe um eine dauerhafte Aufnahmemöglichkeit, sagte Hoff. Sollte es mit einer Immobilie nicht klappen, seien temporäre Alternativen gefragt. Ziel sei, die Kommunen stärker zu entlasten, wenn deren Kapazitäten zeitweise erschöpft seien.
Titelfoto: Jens Büttner/dpa