Irreguläre Migration stoppen! Sachsen und NRW von Ampel alleingelassen?
Leipzig - Sachsen und Nordrhein-Westfalen äußern scharfe Kritik an der Bundesregierung. Die Länderchefs unterstreichen die dringende Notwendigkeit von Lösungen im Bereich der Migration.
Die beiden Bundesländer wollen sich gemeinsam gegen irreguläre Migration einsetzen. "Wir wollen den Menschen, die kommen, die zu Recht hier sind, gerecht werden", sagte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (48, CDU) am Dienstag in Leipzig.
Irreguläre Migration müsse nicht nur reguliert, sondern beendet werden, damit die Menschen, die vor Krieg und Vertreibung geflohen seien, integriert werden könnten.
Die sächsische Landesregierung traf sich am Dienstag zu einer gemeinsamen Kabinettssitzung mit der Regierung Nordrhein-Westfalens. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) merkte an, dass keine der jüngst eingeführten Maßnahmen zur Bekämpfung der irregulären Migration von der Bundesregierung angestoßen worden sei.
"All die Vorschläge, die wir jetzt realisiert haben, sei es die Bezahlkarte oder die Grenzen, kommen aus dem Länderkreis. Nichts kommt von der Bundesregierung." Es sei dringend an der Zeit, dass hier etwas Neues passiere.
Armin Schuster: "Clankriminalität entwickelt sich auch in Sachsen zu einem sicherheitsrelevanten Themenfeld"
Das Thema irreguläre Migration war eines der zentralen Themen bei den vergangenen Europa- und Kommunalwahlen. Bei der Kabinettssitzung in Leipzig beschäftigte es auch die beiden Innenminister aus Sachsen und NRW. Vor allem mit Blick auf die besprochenen Schwerpunktthemen Clankriminalität und das Erstarken extremistischer Kräfte in beiden Bundesländern.
"Clankriminalität entwickelt sich auch im Freistaat Sachsen zunehmend zu einem sicherheitsrelevanten Themenfeld", sagte der sächsische Innenminister Armin Schuster (63, CDU). Ein Austausch der beider Bundesländer sei deshalb von großer Bedeutung. "Wir brauchen dringend spürbare deutsche Lösungen in der Migrationsfrage."
Die zwei am meisten spürbaren seien etwa die Abschiebung von Terrorgefährdern und Mehrfach- und Intensivstraftätern. Zudem brauche es eine stärkere Zurückweisungsquote an den deutschen Grenzen.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa