Geflüchtete in Sachsen: Ministerin Köpping fordert schnelle Arbeitserlaubnis
Dresden - In Sachsen sind in den ersten elf Monaten des Jahres 2023 exakt 22.263 Flüchtlinge angekommen. Das waren 3789 Menschen mehr als 2022 (ohne Geflüchtete aus der Ukraine). Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (65, SPD) macht die Akzeptanz der Bevölkerung für Flüchtlinge von einer raschen und erfolgreichen Integration abhängig.
"Sie muss bei Menschen mit einer Bleibe-Perspektive schon in der Erstaufnahme-Einrichtung beginnen. Schon dort müssen die Grundlagen gelegt werden, damit Betroffene schnell in Arbeit kommen", so Köpping.
Diese Einschätzung teilt sie mit dem Ausländerbeauftragter Geert Mackenroth (73, CDU).
Köpping zufolge hängt der Erfolg auch von einer angemessenen Kommunikation ab: "Wenn immer und überall gesagt wird, wir schaffen das nicht, bekommen die Bürger den Eindruck, es lässt sich nicht schaffen."
Auch Politik müsse immer wieder deutlich machen, was der Staat für alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft leistet. Das habe man gelegentlich versäumt.
Ihr Parteigenosse Frank Richter (63) erweitert die Debatte um das Thema Abschiebung: "Wie kann sie menschlich erfolgen?", fragt der Landtagsabgeordnete am Mittwoch bei einer öffentlichen Gesprächsrunde (Meißen, Dresdner Straße 13, Beginn 18 Uhr).
Seine Gäste: drei Frauen der siebenköpfige Familie Gaurgashvili/Pareulidze, die 2021 aus Meißen abgeschoben wurden.
Titelfoto: Holm Helis