Traurige Statistik: Alleinerziehende Familien leben in Sachsen immer öfter in Armut
Dresden/Gütersloh - In Sachsen haben 2022 gut drei von zehn alleinerziehende Familien in Armut gelebt. Der Anteil von alleinerziehenden Haushalten, die Bürgergeld bezogen, lag damit deutlich unter dem Bundesschnitt (37,2 Prozent), wie aus einer Analyse der Bertelsmann Stiftung hervorgeht.
Die Quote im Freistaat stieg seit 2019 (28,8 Prozent) um 1,8 Prozentpunkte. Bundesweit gab es im gleichen Zeitraum einen Anstieg um 2,6 Prozentpunkte.
Demnach sind Alleinerziehende deutlich häufiger von Armut betroffen als Paare (6,6 Prozent).
Als armutsgefährdet galten im vergangenen Jahr 41 Prozent der Alleinerziehenden mit Kindern in Deutschland.
In Sachsen leben vergleichsweise viele Alleinerziehende: 2023 lag deren Anteil an allen Familien bei 23 Prozent. Mit rund 82 Prozent bildeten alleinerziehende Mütter darunter die deutliche Mehrheit.
Linken-Politikerin Susanne Schaper fordert angemessene Kindergrundsicherung
Die Landesvorsitzende der Partei Die Linke, Susanne Schaper (46), erklärt dazu: "Dass Alleinerziehende besonders stark von Armut betroffen sind, ist keine neue Nachricht. Trotzdem müssen die neuen Zahlen aufrütteln, denn es gibt kaum Verbesserung. Im Bund braucht es endlich eine Kindergrundsicherung, die den Namen verdient."
Sie sieht den Freistaat aber auch in der Pflicht und fordert einen Landesaktionsplan. "Jeder verlorene Tag ist ein Armutszeugnis für den Freistaat."
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