Dresden - Der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum ist im Alter von 92 Jahren gestorben.

Das bestätigten seine Ehefrau gegenüber dem WDR sowie ein FDP-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Der hochangesehene Vertreter des linksliberalen Flügels der FDP war von 1972 bis 1978 zunächst als Parlamentarischer Staatssekretär unter Hans-Dietrich Genscher und Werner Maihofer aktiv.

Anschließend wurde er selbst Bundesinnenminister und fungierte in der sozial-liberalen Koalition aus SPD und FDP von 1978 bis 1982 im Kabinett von Bundeskanzler Helmut Schmidt.

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Baum wurde 1932 in Dresden geboren und floh mit seiner Familie nach den Luftangriffen am 13. und 14. Februar 1945 erst nach Bayern und später nach Köln.

Während seiner Amtszeit war der Rechtsanwalt unter anderem mit der linksextremistischen Bedrohung des RAF-Terrors konfrontiert. Bis zu seinem Tod mahnte er vor antidemokratischen Tendenzen und der Gefahr des Rechtsextremismus.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag arbeitete Baum wieder als Jurist und führte gemeinsam mit seinem im März 2020 verstorbenen Freund Burkhard Hirsch sowie Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (73) erfolgreiche Verfassungsbeschwerden gegen staatliche Überwachung.