Strom-Blackouts in Deutschland laut BBK wahrscheinlich: Ab Januar und Februar steigt das Risiko
Bonn - Deutschland muss sich auf regionale und kurzfristige Stromausfälle im Januar und Februar 2023 einstellen und vorbereiten.
"Wir müssen davon ausgehen, dass es im Winter Blackouts geben wird", sagte Ralph Tiesler (62) der Welt am Sonntag. Er leitet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) mit Sitz in Bonn.
Weil die Energieversorgung im deutschen Netz angespannt sei, müsse mit ungeplanten Stromausfällen und zeitweisen Stromabschaltungen gerechnet werden, sagte er.
Die Sorge, dass Deutschland plötzlich ohne Strom dastehe, konnte er lindern. "Damit meine ich eine regional und zeitlich begrenzte Unterbrechung der Stromversorgung."
Die Netzversorger könnten besonders im Januar und Februar 2023 den Strom stellenweise abschalten, um das gesamtdeutsche Netz stabil zu halten.
"Das Risiko dafür steigt ab Januar und Februar, sodass wir davon ausgehen, dass es von da an stellenweise für eine gewisse Zeit zu Unterbrechungen der Stromversorgung kommt", sagte Tiesler weiter.
In Deutschland ist die Stromversorgung in der Regel sehr zuverlässig und stabil. In anderen Ländern wie Südafrika sind stundenlange Stromabschaltungen pro Tag hingegen die Regel.
Vorsorge für Strom-Blackout
Dass ganze Landstriche vom Strom getrennt werden, passiert hier selten. Als 2005 im Münsterland beispielsweise bei einem Schneechaos viele Strommasten umknickten, dauerte es bis zu sechs Tage, bevor die letzten Haushalte wieder Strom erhielten.
Auch die Regen-Katastrophe im Ahrtal im Jahr 2021 sorgte in der Region stellenweise für tagelangen Stromausfall.
Damit Bürger grundsätzlich auf einen kürzeren oder auch längeren Ausfall der Energie vorbereitet sind, hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eine Blackout-Vorsorgeliste erstellt.
Darauf stehen unbedingt Kerzen, eine Taschenlampe mit Akkus, ein Radio, ausreichend Wasser und haltbare Lebensmittel, ein Campingkocher, Bargeld und natürlich auch warme Kleidung.
Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa