Windenergie-Branche braucht Hilfe vom Staat - sonst droht Abhängigkeit von China
Leipzig - Der Bundesverband Windenergie hat staatliche Überbrückungshilfen für Windfirmen in Not gefordert.
So sagte Verbandschef Wolfram Axthelm im MDR: "Wir sehen insgesamt, dass der Rucksack aus der Vergangenheit immer noch sehr schwer ist und dass da sehr viele Steine drin liegen, die die Branche massiv belasten."
Axthelm mahnte: "Hier ist die Politik gefordert mitzuhelfen, damit nicht noch kurzfristig Kapazitäten verlieren gehen, die wir ab Ende 2024 auf jeden Fall brauchen."
Schließe ein Werk, komme es so schnell nicht wieder, warnte Axtholm. Chinesische Anbieter könnten dann in den Markt drängen und neue Abhängigkeiten erzeugen.
In der Regierungszeit von Angela Merkel (69, CDU) sei die Windindustrie geschwächt worden, etwa durch Kürzungen bei Fördergeldern und einer Reduktion der Zubau-Ziele, kritisierte der Verbandschef. Die jetzige Regierung verfolge einen umgekehrten Kurs, doch das sei in den Auftragsbüchern der Windanlagenbauer noch nicht angekommen.
"Und mancher, der seit 2019 eine dramatische Durststrecke jetzt hinter sich hat, verzweifelt daran offensichtlich ein bisschen und hat nicht das Zutrauen, dass es jetzt wirklich ab 2024 tatsächlich deutlich nach vorne geht im Zubau."
In Sachsen haben laut MDR zwei Firmen angekündigt, ihre Produktion wegen fehlender Nachfrage schließen zu wollen: die Firma Eickhoff Windpower aus Klipphausen sowie der Windgeneratoren-Hersteller Partzsch aus Döbeln.
Titelfoto: Philipp von Ditfurth/dpa