Nach Atomausstieg: Bayerns Stromproduktion sinkt auf Tiefstand
München - Die Stromerzeugung in Bayern ist nach dem Atomausstieg auf den niedrigsten Wert seit über dreißig Jahren gesunken.
Der Verband der bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft geht nach ersten Berechnungen davon aus, dass 2023 etwa 64 Terawattstunden Strom im gesamten Freistaat erzeugt wurden. Das teilte der Verband der bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) am Donnerstag mit.
Das ist nach Angaben des Verbands der niedrigste Wert seit den späten 1980er Jahren. Und im Vergleich zum Höchststand im Jahr 2012 ist die bayerische Stromerzeugung um fast ein Drittel - annähernd 30 Terawattstunden - zurückgegangen. Das zeigt der Vergleich mit den Daten des Statistischen Landesamts und des Länderarbeitskreises Energiebilanzen.
Ursache des starken Rückgangs ist, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien in Bayern mit der Abschaltung der Atomkraftwerke nicht Schritt gehalten hat, die einst über die Hälfte des bayerischen Stroms erzeugten. Im Frühjahr 2023 war Isar II als letztes bayerisches Kernkraftwerk abgeschaltet worden.
Der starke Rückgang der bayerischen Stromerzeugung geht jedoch einher mit steigendem Bedarf.
"Wir gehen davon aus, dass sich der heutige Stromverbrauch für das klimaneutrale Bayern bis 2040 in etwa verdoppeln wird", sagte VBEW-Hauptgeschäftsführer Detlef Fischer. "Damit sind epochale Aufgaben in unserer Elektrizitätsversorgung verbunden."
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