Experten warnen: Menschen sollen sich auf Stromausfall vorbereiten!
Tuntenhausen - Was passiert im Winter? Die Sorge wegen eines möglichen Stromausfalls in Deutschland steigt.
Es sei deshalb wichtig, dass sich Bürgerinnen und Bürger mit dem Thema auseinandersetzten, sagte der Einsatzleiter und Präsident des Medizinischen Katastrophen-Hilfswerks (MHW), Robert Schmitt, im Rahmen eines Selbsthilfe-Kurses mit rund 80 Teilnehmenden im oberbayerischen Tuntenhausen.
"Jeder, der vorbereitet ist und vielleicht auch seinem Nachbarn helfen kann, entlastet uns Einsatzkräfte. Um den müssen wir uns nicht kümmern", führte Schmitt im Anschluss aus. Der Staat könne "nicht für alles Vorsorge treffen".
Es nutze nichts, "wenn wir die Sirenen wieder einschalten - wenn wir den Bürgern nicht erklären, was sie dann zu tun haben", sagte Schmitt.
Seit dem Jahr 2009 bietet das Medizinische Katastrophen-Hilfswerk derartige Schulungen an.
Die Nachfrage sei seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine entsprechend massiv gestiegen.
Bundesweit gebe es trotz dieses Umstands aber kein vergleichbares Kursangebot von Hilfsorganisationen.
Kochen ohne Strom, alternative Trinkwassergewinnung und Bevorratung für Notzeiten
Seitens der Politik sei nach Katastrophen immer wieder einmal gefordert worden, derartige Vorbereitungskurse für Krisen flächendeckend anzubieten, sagte MHW-Sprecher Matthias Fischer. Konkrete Pläne zur Umsetzung habe es aber nie gegeben.
Es stelle sich auch die oftmals wichtige Frage der Finanzierung. Das MHW stemmt die jeweiligen Kurse mit Ehrenamtlichen.
Themen waren etwa Kochen ohne Strom, alternative Trinkwassergewinnung, Bevorratung für Notzeiten, aber auch erste Wundversorgung und Brandbekämpfung. Sollte es zum Ernstfall kommen, kann Vorsorge entscheidend sein.
Titelfoto: Uwe Lein/dpa