Wahlprogramm-Check: Wie die Parteien die Bildung in Sachsen verbessern wollen
Dresden - Am Montag beginnt in Sachsen das neue Schuljahr. Mit den alten Problemen: Lehrermangel und Unterrichtsausfall. Das Thema Bildung spielt im aktuellen Landtagswahlkampf deshalb eine gewichtige Rolle. In ihren Programmen haben die Parteien recht unterschiedliche Ansätze, die Qualität des Bildungssystems zu verbessern.
Im Wettbewerb um Lehrkräfte mit anderen Bundesländern setzt die CDU weiter auf Verbeamtung. Schulen will sie mehr mit der Arbeits- und Berufswelt verzahnen, etwa durch Praxistage. Das letzte Kita-Jahr soll zum kostenlosen, verpflichtenden Vorschuljahr werden.
Unter dem Stichwort Bildungsgerechtigkeit setzen sich die Grünen dafür ein, das Schulnetz im ländlichen Raum zu stabilisieren und das Fach Deutsch als Zweitsprache für Schüler mit fehlenden Sprachkenntnissen zu fördern. Zeitgemäße Teilzeitregelungen und ein erleichterter Quereinstieg sollen dem Lehrkräftemangel entgegenwirken.
Die SPD will die Stundentafel reformieren und die Lehrpläne entschlacken, um Lehrkräfte zu entlasten. Zusätzlich soll mehr Personal eingestellt werden.
Die Entscheidung Gymnasium oder Oberschule in Klasse 4 ist den Freien Wählern zu früh. Sie wollen die Bildungsempfehlung erst in der 6. Klasse. Gefordert wird ferner die Einführung eines dualen Lehramtsstudiums, die Einführung sprachvorbereitender Klassen für ausländische Kinder sowie eine kostenlose Schülerbeförderung als Landesaufgabe.
Leistung für AfD wichtiger als Kompetenzen
Die zentrale Forderung der Linken beim Thema Bildung ist ein kostenloses und gesundes Mittagessen für jedes Kind von der Kita bis zum Schulabschluss. Noten will die Linke durch Lernentwicklungsberichte ersetzen.
Das BSW fordert, Lehrkräfte durch Teams aus IT-Managern, Sozialarbeitern und Psychologen zu entlasten. Zudem sollen Smartphones und Tablets mindestens in der Grundschule aus den Klassenzimmern verbannt werden.
Die AfD will in Kitas und Schulen ein positives Bild der klassischen Familie aus Vater, Mutter und Kind vermitteln. In Kita-Gruppen soll der Anteil nicht deutschsprachiger Kinder auf maximal zehn Prozent begrenzt werden. Statt Kompetenzen sollen im Schulunterricht Fachwissen und Leistung im Vordergrund stehen.
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