Von Dorothea Hülsmeier
Düsseldorf - In Nordrhein-Westfalen zeichnet sich angesichts rückläufiger Geburtenzahlen eine sinkende Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren ab.
Für das neue Kita-Jahr 2025/26 haben die Jugendämter laut einem Bericht des Familienministeriums insgesamt 216.162 U3-Betreuungsplätze beantragt - fast 5000 weniger als im laufenden Kita-Jahr.
In Kindertageseinrichtungen wurden demnach rund 151.400 in Plätze beantragt und 64.760 in der Kindertagespflege. Die Anzahl der beantragten Plätze hat sich damit um insgesamt 4923 verringert, wobei die Nachfrage nach Tagespflegeplätzen besonders deutlich um 3769 sank.
Für Kinder über drei Jahre beantragten die Jugendämter insgesamt 542.856 Betreuungsplätze, davon gut 3400 in der Kindertagespflege. Das sind insgesamt nur 218 Plätze weniger als im laufenden Jahr.
Im aktuellen Kindergartenjahr werden in NRW nach früheren Angaben des Ministeriums mehr als 764.000 Kinder in Kitas und Kindertagespflege betreut. Darunter sind gut 221.000 Plätze für Kinder unter drei Jahren.
Geburtenzahlen in Nordrhein-Westfalen seit 2022 stark zurückgegangen
Als Grund für die sinkende Nachfrage nach Kita-Plätzen gibt das Ministerium den allgemeinen Geburtenrückgang an. Dieser betreffe insbesondere den Bereich der U3-Plätze. Anhand der Antragszahlen seien jedoch keine Aussagen zu einer eventuellen Bedarfsdeckung möglich.
Die Zahl der Kitas in NRW bleibt im neuen Kindergartenjahr mit 10.864 ungefähr gleich. Im Vergleich zum laufenden Kindergartenjahr sind es fünf Einrichtungen weniger.
Die Geburtenzahlen seien spätestens seit 2022 stark nachlassend, heißt es in dem Bericht für den Familienausschuss des Landtags.
Laut einer neuen Berechnung des Statistischen Bundesamts schrumpfe die Gruppe der Kleinkinder zwischen null und drei Jahren demnach bundesweit bis 2035 gegenüber 2023 um fast 500.000 auf dann noch auf 1,72 Millionen.
Die Zahl der Kita-Kinder im Alter von drei bis unter sechs Jahren sinke in Deutschland um 530.000 auf 1,84 Millionen.