Studie zur Schulverweigerung: Warum junge Menschen keinen Bock mehr auf Schule haben

Dresden - Wenn Schüler der Schule den Rücken kehren! Eine aktuelle Studie hat sich mit dem Thema des Schulschwänzens befasst und liefert interessante Hintergründe zu den Motiven der jungen Drückeberger.

Viele Schüler nehmen die Schule als realitätsfern wahr. (Symbolbild)
Viele Schüler nehmen die Schule als realitätsfern wahr. (Symbolbild)  © Moritz Frankenberg/dpa

Wie kann es sein, dass junge Menschen plötzlich mit der Schule brechen?

Ein Team der Fachhochschule Dresden wollte das genauer wissen und hat den Schulverweigerern im Zeitraum zwischen September 2019 und März 2023 auf den Zahn gefühlt.

Dabei stellte sich heraus, dass der Schulabsentismus, wie das Schulschwänzen in Fachkreisen genannt wird, eine komplexe Verkettung aus psychosozialen und strukturellen Umständen darstellt.

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Die Schule selbst spielt den Forschungsergebnissen zufolge eine ungefähr so große Rolle wie das familiäre Umfeld der Schulverweigerer.

An dieser Stelle sind die Angehörigen der Schüler das viel zitierte "Zünglein an der Waage". Sind diese einer Bildungsinstitution eher abgeneigt, bestehe ein erhöhtes Risiko, dass diese Haltung auf deren Kinder abfärbt.

Generell könne zudem ein schwieriges familiäres Umfeld, das beispielsweise Vernachlässigung oder mangelndes Interesse gegenüber der Schule beinhalte, den Nährboden für eine Abkehr vom Bildungssystem erklären.

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Gemeinsame Aktivitäten im Unterricht fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl. (Symbolbild)
Gemeinsame Aktivitäten im Unterricht fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl. (Symbolbild)  © Moritz Frankenberg/dpa

Es ist wenig überraschend, dass Faktoren wie das Bildungssystem und strukturelle Baustellen im Schulwesen einen gehörigen Anteil an der Entfremdung zwischen Schülern und der Institution haben.

Wenn Schüler in der Schule keinen Sinn mehr sehen, hat auch das Schulwesen versagt. Denn dieses muss Perspektiven aufzeigen und Integration vorantreiben. Die Studie schlussfolgert, dass persönliche und berufliche Entwicklungen der Schlüssel zu weniger Schulabsentismus seien.

Auch weist die Studie darauf hin, dass präventiv deutlich besser und effektiver gearbeitet werden müsse, beispielsweise mittels Jugendämtern sowie Schulsozialarbeitern, die in den jeweiligen Fällen rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen und Perspektiven aufzeigen.

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Damit sei auch klar, dass das familiäre Umfeld immer eine Seite der Medaille darstellt. Die Zusammenarbeit mit den Eltern der Schulverweigerern wird als unerlässlich beschrieben.

Ebenso solle ein Ausbau der in Teilen doch sehr fragilen Eltern-Kind-Angebote vorangebracht werden, damit auch Kinder aus sozial schwachen und benachteiligten Familien nicht auf der Strecke blieben.

Titelfoto: Moritz Frankenberg/dpa

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